Die Ölpreise haben sich am Freitag nach ihrer jüngsten Talfahrt ein wenig erholt. Gegen Mittag stieg der Preis für ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Januar um 82 Cent auf 78,24 US-Dollar. Auch der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Lieferung im Dezember stieg um 79 Cent auf 73,69 Dollar.
Am Donnerstag waren die Ölpreise jeweils um mehr als drei Dollar je Barrel gefallen. Rohöl aus der Nordsee wurde zeitweise zu 76,60 Dollar gehandelt, der tiefste Stand seit Juli. Die Ursache für den Preisrutsch waren überraschend schwache US-Konjunkturdaten sowie ein unerwartet starker Anstieg der US-Ölreserven. Diese Faktoren schürten die Sorge vor einer zu schwachen Nachfrage in der größten Volkswirtschaft der Welt.
Experte Carsten Fritsch von der Commerzbank kommentierte: "Der Ölpreis ist aufgrund von Nachfragesorgen und der Erwartung eines überversorgten Marktes unter Druck geraten." Seit einem Monat gehen die Ölpreise tendenziell nach unten und liegen mittlerweile deutlich unter dem Niveau von Anfang Oktober.
Dennoch hält Fritsch den jüngsten Preisrückgang am Ölmarkt für übertrieben. Er ist der Ansicht, dass sich die Nachfragesorgen wegen der schwächeren konjunkturellen Entwicklung als übertrieben erweisen werden. Als Unterstützung seiner These verwies er auf die Internationale Energieagentur (IEA), die ihre Nachfrageprognose für dieses und nächstes Jahr leicht erhöht hat.
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