Die globalen Ölpreise zeigten am Dienstag einen leichten Aufwärtstrend, bewegen sich jedoch weiterhin in einer engen Handelsspanne. Händler blicken gespannt auf die bevorstehende OPEC+-Sitzung, die wichtige Impulse für den Markt geben könnte.
Die Brent-Rohöl-Futures stiegen zuletzt um 31 Cent auf 72,14 Dollar pro Barrel, nachdem sie zuvor nur um 1 Cent gefallen waren. Auch das US-amerikanische West Texas Intermediate legte um 26 Cent auf 68,36 Dollar zu, nach einem kleinen Anstieg von 10 Cent am Vortag.
Insider-Informationen deuten darauf hin, dass der Ölproduzentenverbund plant, seine aktuellen Förderkürzungen bis Ende des ersten Quartals zu verlängern. Analysten der Investmentbank Goldman Sachs sprechen von einer erhöhten Einhaltung der Produktionsstopps durch Länder wie Russland, Kasachstan und Irak, und prognostizieren daher eine Fortführung der Kürzungen bis April.
Während OPEC+ plant, die Förderungen bis 2025 sukzessive zu erhöhen, lasten aktuelle Erwartungen eines Angebotsüberschusses auf dem Preisniveau. Priyanka Sachdeva, Analystin bei Phillip Nova, äußert die Ansicht, dass keine andere Option bleibe, als die Kürzungen zu verlängern, auch wenn der Druck von teilnehmenden Ländern zunehme, die Produktion zu erhöhen.
Gleichzeitig zeigt die Nachfrageentwicklung, insbesondere durch rückläufige Importprognosen in China, eine Herausforderung für den Ölmarkt. China, der weltweit führende Rohölkäufer, könnte bereits im kommenden Jahr einen Rückgang der Nachfrage nach Transportkraftstoff erleben.
Saudi-Arabien, als größter Ölexporteur, senkt angeblich die Rohölpreise für asiatische Abnehmer auf den niedrigsten Stand seit mindestens vier Jahren. Ein stärker als erwarteter Einkaufsmanagerindex in China konnte den Preisdruck bisher nicht vollständig kompensieren.
In den letzten Wochen sind die Ölpreise beiderseits des Atlantiks um mehr als 3% gesunken, auch aufgrund der Ungewissheit über die Zinspolitik der US-Notenbank. Während Gouverneur Christopher Waller weiteren Zinssenkungen gegenüber aufgeschlossen ist, mahnt der Präsident der Fed von Atlanta, Raphael Bostic, zur Vorsicht und berücksichtigt anstehende Arbeitsmarktdaten.