Die Ölpreise haben am Donnerstag aufgrund von Sorgen über die Angebotslage inmitten der anhaltenden geopolitischen Spannungen zwischen Russland und der Ukraine leicht zugelegt. Brent-Rohöl-Futures für Januar stiegen um 0,4 % auf 73,09 USD, während US-West Texas Intermediate auf 69,03 USD anstieg, ebenfalls um 0,4 %.
Hintergrund der jüngsten Entwicklungen ist der Einsatz britischer Storm Shadow Marschflugkörper durch die Ukraine gegen russische Ziele, nachdem bereits die amerikanischen ATACMS Raketen eingesetzt wurden. Moskau interpretiert den Einsatz der westlichen Waffen als signifikante Eskalation, wobei Kiew betont, durch die Angriffe auf russische Basen seine Verteidigungsfähigkeit sichern zu wollen, insbesondere angesichts des jüngst erreichten 1.000. Kriegstages.
Parallel dazu hat die amerikanische Energy Information Administration einen Anstieg der US-Rohölbestände um 545.000 Barrel auf insgesamt 430,3 Millionen Barrel vermeldet, was die Schätzungen der Analysten übertraf. Auch die Benzinlagervorräte stiegen stärker als erwartet, während die Destillatbestände stärker sanken als prognostiziert.
Ein weiterer Faktor auf der Angebotsseite ist die Wiederherstellung der vollen Produktionskapazität im norwegischen Johan Sverdrup Ölfeld durch Equinor, nachdem diese durch einen Stromausfall beeinträchtigt war. Gleichzeitig erwägt die OPEC+ in Anbetracht der schwächelnden globalen Ölnachfrage, geplante Produktionssteigerungen aufzuschieben. Besonders der Nachfragerückgang in China und andere Faktoren könnten die ursprünglichen Pläne durchkreuzen, schrittweise Produktionsanhebungen über die nächsten Jahre einzuführen.