20. Januar, 2025

Märkte

Ölpreis im Aufwind: Märkte in Erwartung von Trumps zweiter Amtszeit

Ölpreis im Aufwind: Märkte in Erwartung von Trumps zweiter Amtszeit

Der Ölmarkt zeigt sich angespannt vor der bevorstehenden Amtseinführung von Donald Trump als US-Präsident. In Erwartung einer Phase der Unsicherheit und möglicher Umwälzungen hat der Ölpreis im Vorfeld bereits zugelegt.

Nach einem Rückgang in den letzten beiden Handelssitzungen beträgt der Preis für Brent-Öl nun über 81 Dollar pro Barrel, während West Texas Intermediate nahe 78 Dollar liegt. Trump hat angekündigt, gleich am ersten Tag eine Reihe von Exekutivanordnungen zu erlassen, die auch den Energiesektor betreffen. Zudem droht er mit hohen Zöllen auf Importe aus China, Kanada und Mexiko und erwägt Sanktionen gegen den Iran.

Zu Jahresbeginn erlebte das Rohöl eine Erholung, bedingt durch kaltes Wetter auf der Nordhalbkugel, das die Heiznachfrage steigerte, sowie umfassendere US-Sanktionen gegen die russische Ölindustrie, die asiatische Kunden nach alternativen Versorgungsquellen suchen ließen. Aufgrund eines US-amerikanischen Feiertags könnten die Handelsvolumina am Montag geringer ausfallen.

Die verschärften Sanktionen gegen Russland haben die Tankermärkte durcheinandergebracht und die Preise für Rohöl aus dem Nahen Osten steigen lassen, was zu einem optimistischen Backwardation-Muster beim Brent-Öl führte. Spekulanten haben ihre Long-Positionen bei Brent verstärkt, obwohl auch Short-Positionen im Aufbau sind.

Scott Bessent, Trumps designierter Finanzminister, erklärte kürzlich, er unterstütze die Verschärfung der Maßnahmen gegen die russische Ölindustrie, was voraussichtlich noch mehr Unruhe nach sich ziehen werde. Der vom Präsidenten gewählte nationale Sicherheitsberater hat zuvor „maximalen Druck“ auf den Iran angekündigt.

Unterdessen hat ein Waffenstillstand im Gazastreifen begonnen, wodurch lang anhaltende Feindseligkeiten vorerst gestoppt wurden. Das von Katar und Ägypten vermittelte und von den USA unterstützte Abkommen sieht eine sechs Wochen dauernde Waffenruhe vor, in der 33 Geiseln von der Hamas gegen Hunderte in Israel inhaftierte Palästinenser ausgetauscht werden sollen.