Die Preisentwicklung auf den internationalen Ölmärkten zeigte sich am Freitag eher stabil. Ein Barrel der Nordseesorte Brent zur Lieferung im März verharrte beständig bei 76,87 US-Dollar. Der Preis für ein Barrel der US-amerikanischen Sorte WTI stieg leicht um 16 Cent und notierte bei 72,89 US-Dollar.
Die Marktteilnehmer sind derzeit auf die Entwicklungen in der US-amerikanischen Zollpolitik gespannt. Besondere Aufmerksamkeit gilt der Entscheidung, ob die Vereinigten Staaten wie geplant am 1. Februar einen generellen 25-Prozent-Zoll auf Importwaren aus Kanada und Mexiko einführen werden. Experten der Dekabank prognostizieren in diesem Fall potenziell starke Reaktionen an den Finanzmärkten und entsprechende Auswirkungen auf die Ölpreise.
Analysten der renommierten US-Investmentbank Goldman Sachs warnen vor den möglichen Folgen eines solchen Zolls auf kanadisches Öl. Sie prognostizieren, dass die Benzinpreise im Mittleren Westen der USA zunächst ansteigen könnten, was letztlich auch die globalen Rohölpreise unter Druck setzen dürfte.
Seit Mitte des Monats stehen die Ölpreise unter einem gewissen Verkaufsdruck, ausgelöst durch Sorgen um die wirtschaftlichen Auswirkungen der US-amerikanischen Zollpolitik. Der Preis für Brent-Öl aus der Nordsee fiel in dieser Zeit um ungefähr fünf Dollar pro Barrel. Auch in der laufenden Handelswoche verzeichnete der Brent-Preis einen Rückgang von etwa einem Dollar.
Rohstoffexpertin Barbara Lambrecht von der Commerzbank hob zudem die mahnenden Worte von US-Präsident Donald Trump hervor, der die Opec dazu aufforderte, die Produktion zu steigern, um die Preise zu senken. Dies verdeutlicht Trumps Interesse an der Entwicklung der Ölpreise. Lambrecht schätzt die Wahrscheinlichkeit für eine Verschärfung der Sanktionen gegen wichtige Ölproduzenten wie Russland und den Iran als gering ein.