Die Ölpreise haben am Donnerstag einen Anstieg verzeichnet. Dieser ist auf eine Kombination aus einer unerwartet großen Zinssenkung in den USA und Bedenken bezüglich einer potenziellen Eskalation im Nahen Osten zurückzuführen. Zum Handelsbeginn kostete ein Barrel der Nordseesorte Brent zur Lieferung im November 74,32 US-Dollar, was einem Anstieg von 67 Cent im Vergleich zum Vortag entspricht. Die US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Lieferung im Oktober legte um 59 Cent auf 71,50 Dollar zu.
Am Vorabend hatte die US-Notenbank Fed eine Zinssenkung um 0,50 Prozentpunkte durchgeführt, entgegen den Erwartungen der Analysten, die lediglich eine Reduktion um 0,25 Prozentpunkte prognostiziert hatten. Diese deutliche Zinssenkung führte zu einer allgemein freundlichen Stimmung an den Finanzmärkten, wovon auch die Ölpreise profitierten.
Parallel dazu verschärfte sich die geopolitische Situation im Nahen Osten. Nach Explosionen elektronischer Kommunikationsgeräte im Libanon, die zahlreiche Opfer forderten, hat Israel ein energischeres Vorgehen gegen die Hisbollah-Miliz im nördlichen Nachbarland angekündigt. Während Jerusalem weiterhin gegen die Hamas im Gazastreifen kämpft, erklärte Verteidigungsminister Joav Galant eine "neue Phase" des Krieges. Diese Entwicklungen lassen am Markt Befürchtungen aufkommen, dass sich der Gazakrieg auf weitere Regionen im ölreichen Nahen Osten ausweiten könnte.