04. Oktober, 2024

Märkte

Ölmarkt in Aufruhr: Drohende Konflikte und Preissprünge

Ölmarkt in Aufruhr: Drohende Konflikte und Preissprünge

Die Ölpreise zeigen sich diese Woche wie ein aufgeschrecktes Nashorn: flink, unberechenbar und mit einem deutlichen Drang „gen Norden“. Der Grund für den jüngsten Anstieg der Ölpreise sind Befürchtungen über mögliche Störungen im Angebot, ausgelöst durch die drohenden Spannungen im Nahen Osten. West Texas Intermediate Futures kletterten um fast 4 % und näherten sich der Marke von 73 US-Dollar pro Barrel, während Brent die 77 US-Dollar übersprang. Auslöser dieser Bewegung waren Spekulationen über einen bevorstehenden israelischen Vergeltungsschlag gegen den Iran nach dessen Raketenangriffen.

Präsident Biden heizte die Gemüter zusätzlich an, indem er andeutete, dass Angriffe auf iranische Ölanlagen erwogen werden könnten. Kommentare wie „Wir diskutieren das“ ließen bei Anlegern die Alarmglocken schrillen. Auch Experten wie Dennis Kissler von BOK Financial zeigten sich nervös über die Möglichkeit, dass israelische Reaktionen iranische Anlagen treffen könnten.

Ein weiteres Nervenzentrum der Ölwelt, die Straße von Hormus, trägt zur Unsicherheit bei. Ein potenzielles Nadelöhr für den Öltransport, das bei Blockaden zu erheblichen Lieferunterbrechungen führen könnte, könnte die Marke von 80 US-Dollar für Brent sprengen, wie Bill Baruch von Blue Line Futures anführt.

Der Anstieg der Ölpreise um über 5 % in dieser Woche ist auf die Spannungen zwischen Iran und Israel zurückzuführen. Bereits am Dienstag stiegen die Futures sprunghaft, nachdem der Iran rund 200 Raketen als Reaktion auf israelische Bodenangriffe abfeuerte.

Mögliche Vergeltungsmaßnahmen Israels, wie das Anvisieren iranischer Ölproduktionsstätten, stehen laut israelischen Regierungskreisen im Raum. Selbst mit der Möglichkeit steigender Preise scheint die OPEC+ jedoch bemüht, durch erhöhte Produktionspläne ab Dezember für Stabilität zu sorgen, wie Alexander Novak, der russische Vizepremier, ankündigte.

Inmitten dieser Turbulenzen bleibt die Rolle von Saudi-Arabien hinter einer Wolke der Ungewissheit versteckt, da es seine Produktionskürzungen trotz umstrittener Auswirkungen auf den Markt beenden möchte.