Die Internationale Energieagentur (IEA) hat ihre Erwartungen für das globale Ölangebot revidiert. Angesichts steigender Nachfrage und neuer Versorgungsrisiken zeigt der aktuelle Bericht eine weniger ausgeprägte Überschusssituation als bisher angenommen. So sollen die weltweiten Lagerbestände im Jahr 2025 nur um 725.000 Barrel täglich zunehmen, statt der zuvor prognostizierten 950.000 Barrel.
Die Konsumprognosen für 2024 und 2025 wurden leicht erhöht, was auf ein kälteres Dezemberwetter in Nordamerika und Spekulationen über Lieferausfälle zurückzuführen ist. Die von der Biden-Administration erlassenen Sanktionen könnten die russische Ölversorgung erheblich stören, während Irans Exporte durch eine mögliche Verschärfung der US-Politik ebenfalls betroffen sein könnten.
OPEC+ könnte, bei ausreichendem Ausmaß der Lieferunterbrechungen, die geplante Erhöhung der Fördermengen in Betracht ziehen. Toril Bosoni von der IEA äußerte auf Bloomberg TV, dass die Ölpreise gestiegen sind und Brent-Futures ein Fünfjahreshoch überschritten haben. Die frostigen Temperaturen könnten zudem die Produktion in Nordamerika beeinträchtigen und die Bestände weiter senken.
Laut IEA wird das Wachstum der weltweiten Nachfrage leicht auf 1,05 Millionen Barrel pro Tag im Jahr 2025 ansteigen, während das Angebot aus nicht-OPEC+ Ländern einen Zuwachs von 1,5 Millionen Barrel pro Tag verzeichnen soll. Diese Entwicklung könnte durch geplante Fördererhöhungen von OPEC+ ab dem zweiten Quartal noch verstärkt werden.
Die US-amerikanische Energieinformationsverwaltung erwartet eine Ausweitung des Überangebots bis 2026, wenn OPEC ihre Produktion wieder vollständig aufnimmt und das Angebot aus den USA, Kanada und Guyana weiterhin wächst.