02. Januar, 2025

Märkte

Ölmarkt im Umbruch: Globale Überversorgung drückt auf Preise

Ölmarkt im Umbruch: Globale Überversorgung drückt auf Preise

Die bevorstehende Präsidentschaft von Donald Trump könnte im kommenden Jahr von sinkenden Ölpreisen begleitet werden, da die weltweite Ölproduktion weiter steigt. Laut Natasha Kaneva, Leiterin des Globalen Rohstoffstrategie-Teams bei JPMorgan, ist das Hauptproblem nicht die Nachfrage, sondern das Überangebot. Für 2024 wird erwartet, dass der internationale Benchmark Brent-Öl im Durchschnitt bei rund 80 US-Dollar liegt, bevor es 2025 auf 73 US-Dollar fallen könnte. Größere Offshore-Entwicklungen in Brasilien, Guyana, Senegal und Norwegen tragen wesentlich zur Angebotserhöhung bei. Eine Analyse der Bank of America (BofA) sieht den Preis zugleich bei durchschnittlich 65 US-Dollar pro Barrel, sollte die OPEC ihre Produktion ausweiten und zusätzliche Barrel auf den Markt bringen. Francisco Blanch von Bank of America behält eine pessimistische Marktansicht für 2025 bei. Diese Vorhersagen unterstützen Trumps Pläne, die Energiepreise durch Deregulierung zu senken. 'Wir werden amerikanische Energie bald auf nie dagewesenem Niveau freisetzen,' kündigte Trump an und betonte schnelle Genehmigungen für Pipelines und Bohrprojekte. Die USA dominieren bereits die globale Ölversorgung mit einem Anteil von etwa 20 Prozent. Erhöhte heimische und ausländische Ölproduktion dürfte Preissteigerungen begrenzen. Tom Kloza von OPIS sieht das größere Risiko in einem deutlichen Preisverfall Richtung 50 bis 60 US-Dollar, es sei denn, geopolitische Ereignisse beeinflussen den Markt. Einige Analysten sprechen von potenziellen Preiserhöhungen, falls Trump Sanktionen gegen Iran oder Venezuela durchsetzt. Dennoch glaubt Kaneva von JPMorgan, dass der zukünftige Präsident niedrige Ölpreise bevorzugt, um Inflation zu vermeiden, was sie als primäres Ziel beschreibt. Ungeachtet des Preisabwärtstrends könnten die Auswirkungen auf die Energiekosten von Trumps Wahlkampfversprechen abweichen.