12. Dezember, 2024

Märkte

Ölmarkt im Spannungsfeld: Sanctions treffen auf schwache Nachfrageprognosen

Ölmarkt im Spannungsfeld: Sanctions treffen auf schwache Nachfrageprognosen

An den asiatischen Handelsplätzen blieben die Ölpreise am Donnerstag nahezu unverändert, da düstere Nachfrageprognosen und ein unerwarteter Anstieg der Benzin- und Destillatbestände in den USA, die positive Wirkung neuer EU-Sanktionen gegen russisches Öl dämpften.

Der Brent-Rohöl-Future notierte mit einem leichten Rückgang von 5 Cent bei 73,47 Dollar pro Barrel, während der US West Texas Intermediate-Future um 11 Cent auf 70,18 Dollar fiel. Beide Benchmarks hatten am Mittwoch jeweils um mehr als einen Dollar zugelegt.

Die OPEC senkte am Mittwoch zum fünften Mal in Folge ihre Nachfragewachstumsprognosen für 2025 und das in einem bisher nicht dagewesenen Ausmaß. Laut Analysten der ANZ werden Investoren nun mit Argusaugen die Marktbilanzschätzungen der IEA für 2025 verfolgen, die die jüngsten Ankündigungen der OPEC widerspiegeln sollen.

In den USA, dem größten Ölverbraucher der Welt, stiegen die Benzin- und Destillatbestände in der vergangenen Woche stärker als erwartet, wie Daten der US-amerikanischen Energy Information Administration zeigten. Zwei ausschlaggebende Faktoren für diese Bewegung waren die schwache Nachfrage, insbesondere in China, dem größten Ölimporteur, sowie das Wachstum von Nicht-OPEC+ Angebot. Investoren rechnen jedoch mit einer Wiederbelebung der Nachfrage in China, nachdem Peking Pläne für eine „angemessen lockere“ Geldpolitik im Jahr 2025 bekanntgab.

Europäische Union Botschafter erzielten eine Einigung auf ein 15. Sanktionspaket gegen Russland im Zuge des Ukraine-Krieges, was die Preise am Mittwoch steigen ließ. Das russische Präsidialamt äußerte, dass Berichte über eine mögliche Verschärfung der US-Sanktionen auf russisches Öl darauf hindeuten, dass die Administration von Präsident Joe Biden eine schwierige Hinterlassenschaft für die US-russischen Beziehungen anstrebe.

Die US-amerikanische Finanzministerin Janet Yellen erklärte, dass die USA weiterhin nach kreativen Wegen suchen, um Russlands Öleinnahmen zu verringern, wobei die schwächere globale Ölnachfrage eine Gelegenheit für verstärkte Sanktionen biete.