Der Ölmarkt reagiert derzeit mit wachsender Spannung auf die jüngsten diplomatischen Entwicklungen im Nahen Osten sowie auf das bevorstehende Treffen der OPEC+. Nachdem Israel und die vom Iran unterstützte Hisbollah einem von den USA und Frankreich vermittelten Waffenstillstand zugestimmt haben, zeigt sich eine leichte Erholung der Ölpreise. Die Futures für Brent-Öl stiegen um 29 Cent auf 73,10 Dollar je Barrel, während das US-amerikanische West Texas Intermediate um 26 Cent auf 69,03 Dollar zulegte.
Die Waffenruhe, die am Mittwoch in Kraft trat, soll den Weg für ein Ende der Auseinandersetzungen entlang der israelisch-libanesischen Grenze ebnen, die seit dem Gaza-Krieg im letzten Jahr viele Menschenleben gefordert haben. Anleger beobachten nun gespannt, ob der Waffenstillstand von Dauer sein wird, was auch der Marktanalyst Hiroyuki Kikukawa von NS Trading betont.
Das bevorstehende Treffen der OPEC+ am Sonntag wirft ebenfalls seinen Schatten voraus. Die Gruppe, die rund die Hälfte des weltweiten Ölangebots bereitstellt, überlegt, die geplante Erhöhung der Ölproduktion zu verschieben. Gründe dafür sind unter anderem die schwächelnde Nachfrage in China und global sowie der steigende Output außerhalb der Organisation. Analysten von Citi Research spekulieren, dass die OPEC+ ihre Kürzungen möglicherweise erst im April 2025 zu lockern beginnt.
Darüber hinaus bereiten mögliche US-Sanktionen gegen den Iran und die drohenden Handelsbarrieren der zukünftigen Trump-Regierung den Marktteilnehmern Kopfzerbrechen. Trump plant, Einfuhrzölle von 25% auf alle Produkte aus Mexiko und Kanada zu erheben, wobei auch Rohöl nicht verschont bleiben soll.