23. September, 2024

Märkte

Ölmarkt beruhigt sich trotz Hurrikan Francine

Ölmarkt beruhigt sich trotz Hurrikan Francine

Nach dem stärksten Anstieg seit mehr als zwei Wochen zeigt sich der Ölmarkt stabil, nachdem der Hurrikan Francine wichtige Ölproduktionsregionen im Golf von Mexiko getroffen hat. Händler blicken nun mit Spannung auf die bevorstehenden Markteinsichten der Internationalen Energieagentur (IEA).

Brent-Öl notierte nahe 71 US-Dollar pro Barrel, nachdem es am Mittwoch um 2,1% gestiegen war. West Texas Intermediate lag über 67 US-Dollar. Durch den Hurrikan Francine, welcher am Mittwochabend in Louisiana auf Land traf, wurde die Produktion von etwa 670.000 Barrel pro Tag, was nahezu 39% der Gesamtkapazität ausmacht, eingestellt, berichtete das US Bureau of Safety and Environmental Enforcement.

Obwohl Öl im bisherigen Jahresverlauf deutlich gefallen ist, da Sorge über eine nachlassende Nachfrage bei den großen Importeuren China und Anzeichen einer US-Verlangsamung bestehen, hat der Preisrückgang das Produzentenkartell OPEC+ gezwungen, eine geplante Lockerung der Angebotsbeschränkungen um zwei Monate zu verschieben.

Am Donnerstag wird die IEA ihre monatliche Analyse veröffentlichen, die aktuelle Einschätzungen für die Marktentwicklung bis 2025 bietet. Im letzten Monat prognostizierte die Pariser Agentur steigende Bestände im nächsten Jahr, selbst wenn OPEC+ seine Angebotserhöhungen aussetzen würde.

Die allgemein beobachteten Zeitspreizen haben sich aufgrund der Schwäche verengt. Die Differenz zwischen den beiden nächsten Dezember-Kontrakten von Brent – ein bevorzugtes Maß für langfristige Preisprognosen von Händlern – lag zuletzt bei 1,17 US-Dollar pro Barrel in einer Backwardation, verglichen mit einem Höchststand von über 3 US-Dollar letzte Woche.

Die Volatilität zieht ebenfalls an, da Händler eine herausfordernde Marktlage verarbeiten. Die implizite Volatilität für Brent erreicht derzeit den höchsten Stand seit fünf Wochen.

Der Einbruch der Ölpreise hat zu erneuten pessimistischen Marktkommentaren geführt, wobei sowohl Citigroup als auch Trafigura Group von Preisen in den 60er US-Dollar pro Barrel ausgehen. Max Layton, Leiter der Rohstoffforschung bei Citigroup, erklärte, dass der jüngste Preisrückgang jeglichen zusätzlichen Bedarf an OPEC+ Angebot ausschließe.