16. Oktober, 2024

Märkte

Ölmarkt 2024: Überkapazitäten und schleppende Nachfrage werfen Fragen auf

Ölmarkt 2024: Überkapazitäten und schleppende Nachfrage werfen Fragen auf

Die jüngsten Erkenntnisse aus dem Oktoberbericht der Internationalen Energieagentur (IEA) deuten auf ein Überangebot am globalen Ölmarkt zu Beginn des kommenden Jahres hin. Verantwortlich hierfür sind die leicht verfügbaren Überkapazitäten der OPEC+ sowie eine stagnierende Nachfrage. Laut IEA wird der weltweite Ölnachfragezuwachs in diesem Jahr lediglich 862.000 Barrel pro Tag betragen, was auf den nachlassenden Bedarf in China zurückzuführen ist. Diese aktuelle Prognose liegt unter der Schätzung von 903.000 Barrel pro Tag aus dem Septemberbericht. Chinas Ölbedarf gilt als besonders schwach, nachdem im August bereits der vierte Monat in Folge mit rückläufigen Zahlen verzeichnet worden war. Gleichzeitig verzeichnen sowohl Nicht-OPEC- als auch OPEC+-Länder einen kontinuierlichen Anstieg ihrer Fördermengen. Diese könnten sowohl dieses als auch nächstes Jahr über die Marke von 1,5 Millionen Barrel pro Tag klettern. Vor allem die USA, Brasilien und Kanada treiben diesen Zuwachs voran, während das ungenutzte Produktionspotenzial der OPEC+ im September ungewöhnlich hoch bei über 5 Millionen Barrel pro Tag liegt. Bereits im Juli äußerte die Energieagentur, dass steigende Energie- und Petrochemienachfragen neben Sicherheitsbedenken trotz der zügigen Einführung grüner Energien zu einem erhöhten Ölbedarf bis 2030 führen könnten. Dies stützt sich auf eine Einschätzung von GlobalData, der Muttergesellschaft von Offshore Technology, im Rahmen des jüngsten Berichts 'Oil 2024'. Langfristig könnten neue Technologien zur Ersparnis von Energie und zur Eindämmung der Ölnachfrage, wie etwa die kosteneffiziente Nutzung von Kohlenstoffspeicherung, den Konflikt zwischen Ölproduktion und Klimazielsetzungen entschärfen.