08. September, 2024

Political

Ölkonzernchef Sultan al-Dschaber wird Präsident der Weltklimakonferenz

Ölkonzernchef Sultan al-Dschaber wird Präsident der Weltklimakonferenz

Der Chef des staatlichen emiratischen Ölkonzerns, Sultan al-Dschaber, wurde trotz Kritik von Umweltaktivisten offiziell zum Präsidenten der Weltklimakonferenz ernannt. Die Entscheidung fiel auf einer Veranstaltung in Dubai, bei der der Ägypter Samih Schukri seinen Posten als Gastgeber der vergangenen Konferenz an al-Dschaber übergab.

Al-Dschaber äußerte sich nach seiner Ernennung dankbar und erklärte, dass sein Land stolz sei, Gastgeber der COP28 zu sein. Er sei sich der Größe der Aufgabe und der Dringlichkeit bewusst und erkenne, dass die Welt an einem Scheideweg stehe. Obwohl seit der Klimakonferenz 2015 in Paris Fortschritte im Kampf gegen die Erderwärmung gemacht wurden, sei der bisherige Weg nicht ausreichend, um die gesteckten Ziele zu erreichen. Al-Dschaber betonte, dass eine Kurskorrektur und mehr Tempo bis 2030 nötig seien.

Sein Hauptfokus während der zweiwöchigen Verhandlungen werde auf dem bereits in Paris vereinbarten Ziel liegen, die Erderwärmung auf 1,5 Grad im Vergleich zur vorindustriellen Zeit zu begrenzen. Al-Dschaber bezeichnete dieses Ziel als seinen "Nordstern", auf den er "wie ein Laser fokussiert" sei.

Die Entscheidung, Al-Dschaber als Gastgeber der Klimakonferenz einzusetzen, stößt jedoch auf Kritik. Als Chef des staatlichen Ölkonzerns Adnoc steht er weiterhin in einer aktiven Rolle in der Ölindustrie und sieht sich dadurch einem Interessenkonflikt gegenüber. Die Kritiker argumentieren, dass es bei der Klimakonferenz auch um den Ausstieg aus fossilen Brennstoffen gehen soll, wodurch Al-Dschabers Position problematisch sei.