Die Ölkatastrophe im Schwarzen Meer hat tiefgreifende Auswirkungen auf die Umwelt, nachdem zwei Tanker in der Meerenge von Kertsch verunglückten. Laut dem russischen Umwelt- und Bodenschatzminister Alexander Koslow könnten bis zu 200.000 Tonnen Boden verunreinigt worden sein. Diese alarmierende Prognose wurde während einer im Fernsehen übertragenen Krisensitzung im stark betroffenen Kurort Anapa bekannt gegeben.
Bei dem Unglück am 15. Dezember kamen mehr als 3.000 Tonnen Öl aus den veralteten russischen Tankern ins Meer. Ein Besatzungsmitglied verlor dabei sein Leben. Im Zuge der Katastrophenbewältigung sind Tausende Helfer vor Ort, um die Ausbreitung zu verhindern. Etwa 50 Kilometer Küstenlinie sind bislang betroffen, und über 17.000 Tonnen verseuchten Sandes wurden bereits entfernt. Vorreiter der Reinigungsbemühungen sind die Strände der Region Krasnodar und die Küstenabschnitte der von Russland annektierten Halbinsel Krim. Dennoch wird von Medien berichtet, dass bereits gereinigte Bereiche erneut von Ölrückständen betroffen sind.
Die ökologischen Folgen sind erheblich. Fast 1.000 mit Öl bedeckte Vögel wurden von Helfern gewaschen, und es gab Berichte über ein Delfinsterben, bei dem tote Tiere an die Ufer gespült wurden. Diese Naturkatastrophe zeigt erneut die Risiken veralteter Schiffsflotten und die Notwendigkeit schnelleren Handelns zur Vermeidung weiterer Umweltschäden auf.