12. September, 2024

Märkte

Olivenöl-Krise als Vorbote globaler Preissteigerungen?

Explodierende Lebensmittelpreise durch extreme Wetterereignisse werden zur neuen Realität. Die EZB warnt vor den langfristigen Folgen, während erste Anzeichen bereits im Supermarkt zu spüren sind.

Olivenöl-Krise als Vorbote globaler Preissteigerungen?
Die Verdopplung der Olivenölpreise in nur zwei Jahren zeigt, wie drastisch Wetterextreme die Landwirtschaft in Europa treffen und die Lebenshaltungskosten in die Höhe treiben.

Die explodierenden Olivenölpreise in den Supermärkten sind ein Vorzeichen einer weitreichenden Krise. Dürren und Pilzbefall haben in den wichtigsten Anbaugebieten Europas zu drastischen Ernteausfällen geführt.

Der Olivenölsektor erlebt beispiellose Zeiten mit Rekordpreisen und Produktionseinbrüchen“, sagt eine Sprecherin der Kommission in Brüssel.

Das „grüne Gold“ wird zur Rarität und damit auch zur Zielscheibe krimineller Fälscher, wie kürzlich in Italien aufgedeckt wurde.

Die Europäische Zentralbank prognostiziert, dass die Lebensmittelinflation bis 2035 jährlich um 3,2 Prozentpunkte steigen könnte – eine Herausforderung für Verbraucher und Geldpolitik.

Doch Olivenöl ist nur der Anfang. Weltweit führen klimabedingte Wetterextreme zu massiven Produktionsrückgängen in der Landwirtschaft, von Orangen in Florida bis Kakao in Afrika.

Diese Entwicklungen treiben die Lebensmittelpreise weltweit in die Höhe – ein Phänomen, das Ökonomen „Climateflation“ nennen.

Die Europäische Zentralbank (EZB) prognostiziert, dass die Lebensmittelinflation bis 2035 jährlich um 3,2 Prozentpunkte steigen könnte, was auch die allgemeine Inflation anheizt.

Ökonomen wie Volker Wieland warnen jedoch vor überhasteten geldpolitischen Maßnahmen und fordern eine langfristige Strategie.

Angesichts dieser Entwicklungen fordert Götz Reichert vom Centrum für Europäische Politik, dass die EU stärker in Forschung und Technologie investiert, um die Landwirtschaft widerstandsfähiger zu machen.

Die Olivenöl-Krise zeigt: Der Klimawandel beeinflusst unser tägliches Leben immer stärker – und das könnte erst der Anfang sein.