Ölhändler, die auf eine Wiederbelebung der Rohölpreise durch den Kauf von Optionen gesetzt haben, ernten nun die Früchte ihrer Wette, da die Preise angesichts neuer Sanktionen gegen Russland stark ansteigen. Diese politischen Entwicklungen lassen eine erhöhte Marktvolatilität erwarten, die in den letzten zwei Monaten ihresgleichen sucht.
Die US-Regierung hat Sanktionen gegen zwei bedeutende russische Energieunternehmen verkündet, was einen Preissprung von mehr als drei Prozent bei den Futures nach sich zog. Diese Maßnahme droht die russischen Exporte zu reduzieren und könnte das ohnehin angespannte Gleichgewicht am Ölmarkt noch weiter verengen, anstatt wie erwartet zu einem Überangebot zu führen.
Besonders auffällig ist die Veränderung der Optionsmärkte, bei denen die Neigung zum ersten Mal seit Mitte Dezember zugunsten von Kaufoptionen (Calls) umgeschlagen ist. Dies deutet darauf hin, dass Händler bereit sind, mehr für Wetten auf steigende Preise zu zahlen, während sie Absicherungen gegen fallende Preise veräußern.
Für Händler, die Straddles erworben haben – also Kauf- und Verkaufsoptionen mit identischem Ausübungspreis – könnte die gestiegene Volatilität nun zu erheblichen Gewinnen führen. Diese Absicherungsstrategie profitiert von Preisschwankungen in beide Richtungen und bietet eine wohltuende Abwechslung, nachdem die Volatilität zwischen Mitte Oktober und Mitte Dezember nahezu um die Hälfte gesunken war.
West-Texas-Intermediate-Optionen waren am Mittwoch besonders aktiv, insbesondere der Februar-Kontrakt für 75 Dollar. Der Wert dieser Optionen stieg von 43 Cent auf nahezu 2 Dollar, was den Händlern, die diese Positionen ungesichert hielten, einen ordentlichen Gewinn beschert – vorausgesetzt, sie laufen nicht vor dem 15. Januar ab.
Die optimistische Stimmung erfasst auch die spezialisierteren Bereiche des Optionsmarkts. Händler wetteten auf einen Anstieg der Februar-März-Prämie auf mehr als einen Dollar oder sogar 1,50 Dollar, im Zuge einer erwarteten Verschärfung der Angebots-Nachfrage-Balance. Am Freitag kletterte die Prämie auf beeindruckende 98 Cent, der stärkste Intraday-Spread seit September.