31. Oktober, 2024

Politik

Oleg Orlow: Plädoyer für nachhaltige Unterstützung der Ukraine im Kampf gegen Moskau

Oleg Orlow: Plädoyer für nachhaltige Unterstützung der Ukraine im Kampf gegen Moskau

Der angesehene russische Menschenrechtler Oleg Orlow fordert die europäische Gemeinschaft auf, die Ukraine in ihrem Abwehrkampf gegen Russland tatkräftig zu unterstützen. Angesichts der schwerwiegenden Konsequenzen, die eine Niederlage für die Ukraine und Russland nach sich ziehen könnte, hebt der im Exil lebende Mitbegründer von Memorial hervor, dass Unterstützung dringend notwendig ist. Orlow warnt die europäischen Länder davor, sich von Präsident Wladimir Putin einschüchtern zu lassen, und äußert Unverständnis für Politiker, die die Bedrohung durch Russland unterschätzen. Laut Orlow würde das Ignorieren dieser Gefahr ein brutales, aggressives Imperium direkt an den europäischen Grenzen stabilisieren. In Gesprächen in Deutschland zeigt sich jedoch, dass ein Teil der Politiker die Risiken durchaus erkannt hat. Dennoch gäbe es Kräfte, die aus politischem Kalkül zu Kompromissen neigen, die Orlow zufolge fatal sein könnten. Im Februar wurde Orlow in Moskau zu einer Haftstrafe verurteilt, kam jedoch nach einem Gefangenenaustausch im August frei und setzt sich weiter für den Frieden ein. Innerhalb der russischen Opposition gibt es übereinstimmende Ablehnung gegen den Krieg, aber Meinungsverschiedenheiten über die Unterstützung der Ukraine. So äußert Julia Nawalnaja Bedenken hinsichtlich westlicher Waffenlieferungen. Orlow sieht jedoch in der Unterstützung der Ukraine die größte Chance für eine Demokratisierung Russlands und warnt, dass ein Siegeszug Putins dessen Regime nur weiter festigen würde. Orlow schließt mit dem Aufruf zu einer Anti-Kriegs-Demonstration in Berlin am 17. November, bei der auch prominente Oppositionsfiguren wie Ilja Jaschin und Wladimir Kara-Mursa als Redner auftreten werden.