In einem spannungsgeladenen Wahlkampf konnte Olaf Scholz, der Kanzlerkandidat der SPD, im Wahlkreis 61 (Potsdam - Potsdam-Mittelmark II - Teltow-Fläming II) die meisten Erststimmen für sich entscheiden. Mit einem knappen Ergebnis von 21,8 Prozent setzte sich Scholz gegen seine Konkurrenten durch. Doch ob er tatsächlich als Direktkandidat in den Bundestag einzieht, hängt maßgeblich von der Verteilung der Zweitstimmen ab, die im Rahmen des neuen Wahlrechts entscheidend sind. Unabhängig von diesem unsicheren Faktor hat Scholz durch seinen Listenplatz eins auf der Landesliste der Brandenburger SPD bereits ein solides Standbein sicher. Scholz hat im Vorfeld versprochen, im Falle eines gewonnenen Direktmandats die gesamte Legislaturperiode im Bundestag zu verweilen, selbst wenn er nicht Kanzler wird. Dieses Bekenntnis zur Kontinuität trifft in einem politisch dynamischen Umfeld auf unterschiedliche Reaktionen. Tabea Gutschmidt von der CDU erzielte mit 20,6 Prozent den zweiten Platz, gefolgt von Alexander Tassis (AfD) mit 19,0 Prozent. Annalena Baerbock, die Außenministerin der Grünen, erhielt 15,9 Prozent der Stimmen und landete damit auf Platz vier. Isabelle Vandre von der Linken folgte mit 13,9 Prozent, während Linda Teuteberg von der FDP auf knapp 4 Prozent kam. Der Wahlkreis Potsdam bleibt ein einzigartiger Erfolg für die SPD in Brandenburg, wo ansonsten die AfD in den meisten anderen Wahlkreisen die Nase vorn hatte. Die Reform des Wahlrechts lässt jedoch viele Fragen offen, insbesondere darüber, welche Erststimmengewinner tatsächlich im Bundestag vertreten sein werden.
Politik
Olaf Scholz triumphiert knapp in Potsdam – Der Weg ins Parlament bleibt ungewiss
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