Der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz hat in einem bedeutenden Schritt zum ersten Mal seit fast zwei Jahren mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin telefoniert. Vor dem Hintergrund der veränderten geopolitischen Dynamik - insbesondere in Hinblick auf eine mögliche Rückkehr der Trump-Administration - gewinnt dieser Austausch besondere Brisanz.
Laut Regierungssprecher Steffen Hebestreit verurteilte Scholz während des Gesprächs den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine aufs Schärfste. Er forderte Putin auf, die militärischen Operationen zu beenden und seine Truppen abzuziehen. Zudem unterstrich der Kanzler die unerschütterliche Entschlossenheit Deutschlands, die Ukraine gegen die russische Aggression so lange wie nötig zu unterstützen.
Das Telefonat fand zu einem kritischen Zeitpunkt statt, da russische Truppen ihre Offensiven verstärkt und erhebliche Fortschritte erzielt haben – schneller als jemals zuvor seit dem Jahr 2022. Die jüngsten politischen Entwicklungen in den USA, insbesondere der Wahlsieg von Donald Trump, werfen ebenfalls Fragen zur zukünftigen Unterstützung der Ukraine durch die USA auf. Trump hatte versprochen, schnellstmöglich eine 'faire' Lösung für den Konflikt herbeizuführen.
Laut einem kürzlich veröffentlichten Buch des erfahrenen Journalisten Bob Woodward führte Trump nach Ende seiner ersten Amtszeit im Jahr 2021 insgesamt sieben Gespräche mit Putin. Die Regierung in Berlin bestätigte, dass Scholz auch ein Telefonat mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj sowohl vor als auch nach dem Gespräch mit Putin geplant habe.