Die gegenwärtige geopolitische Lage verlangt nach einer besonnenen Wirtschaftspolitik. Der oft zitierte Ausspruch 'Whatever it takes', ursprünglich geprägt von Euro-Retter Mario Draghi, sendet sicherlich die richtige Botschaft an internationale Partner sowie nach Moskau und Washington. Doch aus ökonomischer Sicht birgt diese Formel Gefahren. Die Suggestion, dass unbegrenzte Mittel verfügbar seien, könnte bei politischen Entscheidungsträgern falsche Erwartungen wecken.
Ein weiteres Problem stellt die Entkontextualisierung dar, wie im Fall von Merz' Verweis auf Draghi. In Wahrheit sprach Draghi in einer Zeit größter Not - damals als Chef der Europäischen Zentralbank in London - als die Politik ihrer Verantwortung nicht gerecht wurde und notwendige Reformmaßnahmen aufschob. Es bleibt zu hoffen, dass sich diese Geschichte nicht wiederholt und stattdessen aus der Vergangenheit gelernt wird.