06. Oktober, 2024

Wirtschaft

Ökonomische Schrumpfkur: Bundesregierung blickt nun skeptischer auf 2024

Ökonomische Schrumpfkur: Bundesregierung blickt nun skeptischer auf 2024

Die deutsche Wirtschaft sieht sich düsteren Vorhersagen gegenüber: Einer aktuellen Berichterstattung zufolge rechnet die Bundesregierung auch für das Jahr 2024 mit einer Schrumpfung des Bruttoinlandsprodukts. Ursprünglich hatte Wirtschaftsminister Robert Habeck für 2023 ein zartes Wachstum von 0,3 Prozent angekündigt, doch nun wird ein Rückgang von 0,2 Prozent erwartet. Der Minister plant, die überarbeitete Prognose demnächst in Berlin offiziell zu präsentieren.

Diese Korrektur kommt nicht überraschend, da zuvor bereits führende Wirtschaftsforschungsinstitute ihre Erwartungen ebenfalls nach unten angepasst hatten, mit einem Minus von 0,1 Prozent für das laufende Jahr. Der wirtschaftliche Gegenwind resultiert in erster Linie aus der anhaltenden Unsicherheit auf Unternehmens- und Verbraucherseite. Das hohe Zinsniveau hemmt Investitionen spürbar, Unternehmen verhalten sich angesichts der unbeständigen wirtschaftlichen und geopolitischen Lage zurückhaltend, und private Haushalte sparen vermehrt statt zu konsumieren oder in Immobilien zu investieren.

Dennoch bleibt ein zögerlicher Hoffnungsschimmer: Sowohl die Bundesregierung als auch die Forschungsinstitute gehen davon aus, dass sich die wirtschaftliche Lage im nächsten Jahr allmählich verbessern könnte. Doch dafür müsste die von der Regierung angestrebte Wachstumsinitiative zünden, die steuerliche Vergünstigungen, Anreize für den Arbeitsmarkt und den Bürokratieabbau umfasst. Bislang wurde nur ein kleiner Teil dieser Maßnahmen umgesetzt.

Wirtschaftsminister Habeck betonte die Dringlichkeit der Situation und rief zu schnellem Handeln auf. Er warnte davor, dass zögerliche Bundesländer, die um ihre Steuereinnahmen fürchten, die Umsetzung der geplanten Wachstumsmaßnahmen bremsen könnten. "Jetzt ist nicht die Zeit für Bedenken, jetzt ist die Zeit, schnell zu handeln," ließ er verlauten.