Der Verbrauch von erneuerbarem Diesel an der US-amerikanischen Ostküste nimmt zunehmend Fahrt auf. Die US-Energieinformationsbehörde vermeldet, dass der Konsum in den letzten Monaten neue Rekordzahlen erreicht hat. Doch die Karten könnten sich bald neu mischen: Eine bevorstehende Steuererleichterung, die Teil des Inflation Reduction Act von 2022 ist und nächstes Jahr in Kraft treten soll, könnte die Importdynamik grundlegend verändern. Importierter Biodiesel würde dadurch den Anspruch auf die lang ersehnten Steuervergünstigungen verlieren. Besonders die Westküste der USA, mit progressiven Umweltprogrammen in Staaten wie Kalifornien, Oregon und Washington, ist ein Vorreiter bei der Nutzung von Biokraftstoff. Die Ostküste hingegen steht derzeit noch in hohem Maße auf die Belieferung durch Importe und regionale Transporte angewiesen. Über die Hälfte des erneuerbaren Dieselbedarfs wird durch Importe gedeckt, vorwiegend von internationalen Produzenten wie Neste, dem weltgrößten Lieferanten für erneuerbaren Diesel. Ein Blick in die Statistiken zeigt, dass rund zwei Drittel des importierten Bio-Diesels in den Bundesstaat New Jersey gehen. Zwischen Mai und September bewegte sich der Verbrauch an der Ostküste in einem weiten Bereich von 5.000 bis 7.000 Barrel pro Tag – ein Rekord im Vergleich zum Vorjahr. Auch in den landesweiten Lagerbeständen macht die Ostküste nun fast 10 Prozent aus, ebenso wie im landesweiten Importvolumen. Interessant bleibt abzuwarten, wie sich die Handelswege und -beziehungen entwickeln werden, wenn die neuen steuerlichen Anreize effektiv werden und eine Anpassung der Importstrategien erfordern.
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Öko-Diesel erobert die Ostküste der USA – Steuerbonus könnte Transatlantikhandel beeinflussen
