21. November, 2024

Wirtschaft

Ofwat bremst Boni-Ausschüttung: Wasserunternehmen im Fokus

Ofwat bremst Boni-Ausschüttung: Wasserunternehmen im Fokus

Der Wassersektor in Großbritannien steht unter neuer Beobachtung, nachdem der Regulator Ofwat entschieden hat, neun Wasserunternehmen daran zu hindern, Kundengelder für unentgeltliche Bonuszahlungen in Höhe von 6,8 Millionen Pfund zu verwenden. Mit der Nutzung neuer Befugnisse setzt Ofwat ein klares Zeichen gegen 73 Prozent der geplanten Bonusvergaben, die über die Branche hinweg vorgesehen waren.

Ein zentraler Punkt der Maßnahmen ist die Forderung, dass Boni nur bei nachweislicher Leistung der Führungsebene durch Kundengelder finanziert werden dürfen. Besonders im Fokus stehen mit Schulden belastete Unternehmen wie Thames Water, Yorkshire Water und Dwr Cymru Welsh Water, die Kunden mit 1,5 Millionen Pfund an Bonuszahlungen belastet hätten.

In einer proaktiven Wende haben sechs weitere Unternehmen freiwillig zugestimmt, die Kosten für Boni in Höhe von insgesamt 5,2 Millionen Pfund aus den Kassen der Aktionäre zu decken, um so die Kundengelder zu schonen. Ohne diese Selbstverpflichtung hätte Ofwat auch hier eingreifen müssen, um Boni zu stoppen.

David Black, der Chef von Ofwat, betonte, dass die Verweigerung nicht gerechtfertigter Boni als Anreiz dienen soll, die Leistung und Verantwortungskultur der Unternehmen zu verbessern. Trotz erster positiver Schritte sei noch bedeutend mehr Arbeit nötig, um das Vertrauen der Öffentlichkeit zurückzugewinnen.

Eine tiefgreifende Überarbeitung der Bonus- und Dividendenregelungen durch Ofwat zeigt erste Auswirkungen im Wassersektor. Die Umverteilung der Kosten macht es den Unternehmen unmöglich, diese über die Kunden zurückzuholen.

Thames Water, deren 16 Milliarden Pfund Schuldenlast lokale Empörung über Verschmutzungen und steigende Rechnungen entfacht hat, plante, 770.000 Pfund an die Führungskräfte Chris Weston und Alastair Cochran auszuzahlen. Yorkshire Water und Dwr Cymru Welsh Water sahen ebenfalls erhebliche Zahlungen an ihre Top-Manager vor.

Der Umweltminister, Steve Reed, äußerte scharfe Kritik an der Praxis, ungerechtfertigte Boni auszuschütten, und kündigte neue Gesetzgebungen an, die solche Zahlungen definitiv unterbinden sollen. Zugleich betonte er die Notwendigkeit langfristiger Lösungen und kündigte die größte Überprüfung des Sektors seit der Privatisierung an.