08. Oktober, 2024

Wirtschaft

Öffentlich-rechtliche Sender vor Reform: Sparpotenzial ungewiss

Öffentlich-rechtliche Sender vor Reform: Sparpotenzial ungewiss

Die aktuelle Rundfunkreform, die von den Bundesländern vorangetrieben wird, zielt auf eine effizientere Struktur und Kosteneinsparungen bei den öffentlich-rechtlichen Sendern ab. Ein von der Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten (KEF) erstelltes Sondergutachten gibt jedoch keine klaren Einsparpotenziale an. Insbesondere wird herausgestellt, dass die Reduzierung kleinerer Sender, die sich auf spezialisierte Sparten konzentrieren, keine sofortige Wirkung auf das Budget innerhalb der nächsten vier Jahre haben würde. Zwar sind konkrete Kanäle, die eingestellt werden könnten, bislang nicht festgelegt, doch umfasst die Diskussion Bereiche mit den Sendern Tagesschau24, Phoenix, ARD-alpha und ZDFinfo. Angedacht ist, dass Inhalte entweder ins Internet verlagert oder ganz eingestellt werden könnten, wobei dies den Sendern selbst überlassen bleibt. Auch für die Jüngeren scheint eine Verdichtung der Programme bevorzustehen: Neben KiKA und ZDFneo stehen funk und ARD One zur Disposition. Eine kulturelle Neuausrichtung könnte die Zusammenlegung von 3sat-Inhalten mit dem Programm von Arte bedeuten. Diese Maßnahme soll in Abstimmung mit europäischen Partnern erfolgen und könnte teilweise oder vollständig umgesetzt werden. Letztlich sei zu erwarten, dass die finanziellen Auswirkungen einer Umstellung von linearen auf non-lineare Angebote begrenzt bleiben. Diese Veränderung betrifft primär die Reduzierung der Verbreitungskosten im linearen Bereich. Der Aufwand, der für Spartensender betrieben wird, bleibt durch geringere Relationen zum Gesamtaufwand überschaubar. Die KEF betont die erheblichen Budgets der betroffenen Sender: ZDFneo mit 114 Millionen Euro, KiKA mit 92 Millionen Euro und 3sat mit 86,3 Millionen Euro jährlich, um nur einige Beispiele zu nennen.