Im jüngsten Kapitel des anhaltenden Rechtsstreits zwischen OpenAI und seinem Mitbegründer Elon Musk hat das Unternehmen eine neue juristische Stellungnahme sowie einen aufschlussreichen Blogbeitrag veröffentlicht. Diese Enthüllungen, die auch alte E-Mails des Milliardärs enthalten, werfen ein neues Licht auf Musks einstige Bestrebungen, die KI-Firma in ein gewinnorientiertes Unternehmen umzuwandeln. Die jetzt veröffentlichten E-Mails und rechtlichen Dokumente fügen eine neue Dimension zum seit einem Jahr andauernden Konflikt hinzu, bei dem Musk bereits zweimal rechtliche Schritte unternommen hatte, um OpenAI an einem Richtungswechsel zu hindern. Zuletzt hatte er das Gericht gebeten, der Umstrukturierung zu einem profitorientierten Geschäftsmodell einen Riegel vorzuschieben. Doch mit einer Anklage von vergangenem Freitagnachmittag wirft OpenAI Musk vor, die KI-Firma schädigen zu wollen, während er gleichzeitig seinen eigenen Konkurrenten, xAI, weiterentwickelt. In ihrem Blog beschreibt OpenAI eine Abfolge von Ereignissen, die einen Kontrast zu Musks öffentlich bekundeten Bedenken gegen eine Profitorientierung von OpenAI darstellen. Die Schlüsselrolle, die Musk 2017 beim Vorstoß zu einer gewinnorientierten Umstrukturierung spielte, wird dabei hervorgehoben. Er soll, so OpenAI, selbst eine solche Strukturerweiterung vorgeschlagen und unterstützt haben. Die im Blog veröffentlichte Chronologie steht im Widerspruch zu Musks späteren Aussagen und bildet einen spannenden Wendepunkt in dieser Auseinandersetzung. OpenAI unterstellt, dass Musks Rückzug erfolgte, nachdem er nicht die gewünschte Mehrheit der Anteile sichern konnte, und verurteilt seine augenscheinlichen Versuche, das Unternehmen zu behindern, während er seine eigene Firma vorantreibt. Obgleich Musk seit seinem Rückzug aus dem OpenAI-Vorstand im Jahr 2018 laut seinen Anwälten bis 2020 Beiträge geleistet habe, bleibt er zu den aktuellen Vorwürfen vorerst stumm. Ein im November 2015 geschriebener und bereits Anfang des Jahres veröffentlichter E-Mail-Auszug fördert einen früheren Vorschlag Musks zu Tage: Ein Startkapital von einer Milliarde Dollar für OpenAI, eine Summe, die er ausgleichen würde, falls andere Geldgeber nicht einspringen.