In einem eindringlichen Appell haben sich die Führungspersönlichkeiten und Arbeitnehmervertreter von fünf führenden Automobilzulieferern an Bundeskanzler Olaf Scholz gewandt. Gemeinsam mit der IG Metall äußern die Verantwortlichen der Unternehmen Bosch, Continental, Mahle, Schäffler und der ZF Group ihre tiefen Bedenken bezüglich der Zukunft der Automobilbranche in Deutschland. Die ungewisse Lage der Industrie wurde in einem offenen Brief dargelegt, der sowohl an die Öffentlichkeit als auch an die Regierung gelangte und ursprünglich vom „Handelsblatt“ veröffentlicht wurde.
Besonders alarmierend ist der Stellenabbau von nahezu 50.000 Arbeitsplätzen in der Zulieferindustrie seit 2019. Diese Situation könnte laut den Autoren des Briefes in den kommenden Monaten noch prekärer werden. Die Forderungen an die Politik sind deutlich: Unterstützung beim Übergang zur Elektromobilität und Maßnahmen zur Sicherung Deutschlands als Industriestandort sind unerlässlich. Die Zulieferer seien Schlüsselakteure in der Wertschöpfungskette und treibende Kräfte für Innovationen im Automobilsektor.
Der Brief hebt hervor, dass die erhebliche Investition in Elektromobilität durch einen schleppenden Markthochlauf gefährdet ist. Um die Wirtschaftlichkeit zu gewährleisten, sollte die Regierung steuerliche Vergünstigungen anbieten und die Ladeinfrastruktur verstärken. Zudem wird für mehr Offenheit in Bezug auf neue Technologien und die Anerkennung von CO2-neutralen Treibstoffen ab 2035 plädiert. Die ehrgeizigen Emissionsziele der EU erfordern zudem eine Anpassung der politischen Rahmenbedingungen, um den Wandel erfolgreich zu gestalten.