Der Übergang zu klimafreundlicheren Zugantrieben rückt in Deutschland immer stärker in den Fokus. Fachleute und Branchenkenner sind sich einig, dass die vertraute Oberleitung die beste Lösung darstellt, um Dieselloks auf Deutschlands Bahnstrecken zu ersetzen. Alternative Antriebe wie Wasserstoff, Batterien und Pflanzenöl sind zwar vorhanden, doch diese Technologien erweisen sich als erheblich teurer und zweifeln zudem in puncto Ökobilanz.
Laut Professor Markus Hecht von der TU Berlin hat die Elektrifizierung mit Fahrleitungen den besten Wirkungsgrad. Dieser Meinung schließen sich auch andere Experten an. Derzeit sind etwa 62 Prozent des deutschen Schienennetzes elektrifiziert. Auf vielen Regionalstrecken kommen jedoch nach wie vor Dieselloks zum Einsatz.
Hightech-Wasserstoffzüge gelten vielen als politische Prestigeprojekte. „Wasserstoff ist die teuerste Lösung und hat einen schlechteren Wirkungsgrad als Diesel“, bemerkt Hecht. Die TU Dresden führte in den Jahren 2017 und 2020 Studien durch, die ebenfalls zu dem Ergebnis kamen, dass Wasserstoffantriebe im Vergleich zu Batterien auch in Bezug auf die CO2-Bilanz schlechter abschneiden.
Ein interessanter Ansatz ist der Einsatz von gebrauchtem Pflanzen- und Speiseöl, bekannt als HVO 100, als Ersatztreibstoff für Dieselloks. Laut einer Sprecherin von DB Regio Bayern können Dieselfahrzeuge ohne aufwendige Umrüstungen mit diesem Kraftstoff betrieben werden. Der Fahrgastverband Pro Bahn sieht HVO als sinnvolle Übergangslösung. Im Vergleich zu Wasserstoff ist HVO eine vernünftige Alternative für Zweikraftlokomotiven mit Dieselmotor und Stromabnehmer.
Mit dem Ausbau des elektrische Bahnnetzes nähert sich auch die Ära der Hybridantriebe mit Batterie und Stromabnehmer. Diese Lösungen sind besonders im Güterverkehr praktikabel. Experten gehen davon aus, dass sich langfristig der vollelektrische Antrieb durchsetzen wird.