26. November, 2024

KI

Nvidia: Zwischen Höhenflug und drohendem Gewitter

Nvidia: Zwischen Höhenflug und drohendem Gewitter

Nvidia hat sich im Bereich der KI-beschleunigten Rechenzentren als dominierende Kraft etabliert. Die Nachfrage nach der H100-Grafikprozessor-Einheit und dem kommenden Blackwell-Chip hat zu einer bemerkenswerten Preismacht geführt, was sich in einer beeindruckenden Bruttomarge von 74,6 % im dritten Quartal bemerkbar macht. Diese überragenden Werte sind neben der Leistungsfähigkeit der GPUs auch der Treue der Kunden zur CUDA-Softwareplattform von Nvidia zu verdanken. Trotz hochgesteckter Erwartungen von Analysten übertrifft das Unternehmen die Wachstumserwartungen an der Wall Street. Doch dunkle Wolken könnten aufziehen. Die schwindende Knappheit von KI-GPUs und der damit verbundene Rückgang der Bruttomarge – von über 78 % im ersten Quartal auf zwischen 73 % und 73,5 % im vierten Quartal – lassen auf nachlassende Preismacht schließen. Darüber hinaus geht von Wettbewerbern wie Advanced Micro Devices sowie internen Entwicklungen der "Fantastic Seven" eine wachsende Konkurrenzgefahr aus. Überdies scheint auch eine frühe Phase des Hypes um Welt verändernde Technologien oft mit einer spekulativen Blase einherzugehen. Falls sich die KI-Blase als solche herausstellen sollte, könnte Nvidia hiervon besonders betroffen sein. Währenddessen setzt Israel Englander auf einen anderen Kurs: Der Verkauf von Nvidia-Aktien geht einher mit einem kräftigen Ausbau seiner Position bei Walgreens Boots Alliance, trotz der Herausforderungen, denen sie gegenüberstehen. Hier könnte die Ernennung von Tim Wentworth zum CEO und die strategische Neuausrichtung auf höhere Margen und Kostenreduktion Stahlkraft entfalten. Dennoch bleibt abzuwarten, ob Wentworths Strategie, wie die geplante Schließung von Filialen und der Fokus auf primäre Gesundheitsversorgung, den gewünschten Turnaround bringen wird. Die hohe Dividendenrendite von 11,5 % steht auf wackeligen Beinen und könnte weiter gekürzt werden, um den Wandel zu finanzieren. Investoren sollten abwägen, ob nun die Gelegenheit besteht, von potenziell aufstrebenden Unternehmen zu profitieren.