Nvidia: Vom Aufstieg der Blackwell-Prozessoren und geopolitischen Tücken

Das Finanzhaus PhillipCapital hat seine Einstufung für die Nvidia Corporation von "Buy" auf "Accumulate" gesenkt, um den jüngsten Preisschwankungen Rechnung zu tragen, während die Blackwell-Prozessoren des Unternehmens kurz vor der Produktionsreife stehen. Interessanterweise erhöhte PhillipCapital dennoch das Kursziel für Nvidia von 155 auf 160 US-Dollar, obwohl die Aktie aktuell bei 141,92 US-Dollar gehandelt wird. Ein zentraler Treiber für Nvidias Wachstum sind die Hyperscaler, die ihre KI-Cloud-Kapazitäten aufrüsten, um die steigende Nachfrage von Gen-AI-Startups zu bedienen. Analyst Yik Ban Chong von PhillipCapital stellt fest, dass sich die Umsätze mit den H200-Hopper-Produkten auf zweistellige Milliardenhöhe gesteigert haben – dies ist die schnellste Produkteinführung in der Geschichte des Unternehmens. Nvidia prognostiziert, dass dieser Nachfragetrend zumindest bis zur zweiten Jahreshälfte 2026 anhalten wird. Mit dem Produktionsstart der Blackwell-Prozessoren im vierten Quartal 2025 rechnet Nvidia mit einem Umsatz, der die zuvor erwarteten "mehrere Milliarden Dollar" übertreffen wird. Trotz dieser Wachstumsprognosen erwartet PhillipCapital, dass das Wachstum des Ergebnisses nach Steuern und Minderheitenanteilen nach Mitte des Geschäftsjahres 2026 abflachen wird. Nichtsdestotrotz bleibt Nvidia laut PhillipCapital der führende Akteur im AI-GPU-Markt, da der Blackwell-Prozessor die Leistungsfähigkeit des Hopper um das 2,2-Fache übertrifft. Ein weiterer Aspekt, den PhillipCapital beleuchtet, sind die Handelskonflikte zwischen den USA und China, die Nvidias Bewertung beeinflussen könnten. Analyst Chong erinnert daran, dass die Eskalation des Handelskrieges im Juli 2018 den Aktienpreis von Nvidia um über 50 % von seinem Höchststand im Oktober 2018 sinken ließ. Sollten ähnliche Zollmaßnahmen wieder eingeführt werden, könnte dies erhebliche Auswirkungen auf den Aktienkurs von Nvidia haben. Der Anteil des chinesischen Marktes an Nvidias Gesamtumsatz betrug im Geschäftsjahr 2019 etwa 24 % und liegt aktuell bei rund 13 %. Chester verwies auf den Kursrückgang von einem Hoch von 7,03 auf ein Tief von 3,24 im Jahr 2018, die unter anderen Marktbedingungen als heute stattfanden. PhillipCapital mit Sitz in Singapur bewertet Aktien auf Basis eines Gesamtrenditen-Ansatzes. Während das Rating "Buy" für Aktien mit einer prognostizierten Rendite von über 20 % vorgesehen ist, bezieht sich die "Accumulate"-Bewertung auf Unternehmen mit erwarteten Gesamtrenditen zwischen 5 % und 20 %.