Nvidia, der US-amerikanische Chipriese mit Sitz in Santa Clara, hat in diesem Jahr Hunderte von Mitarbeitern in China eingestellt, um seine Forschungsaktivitäten zu stärken und neue Technologien für das autonome Fahren zu erforschen. Die Zahl der Beschäftigten soll bis zum Jahresende auf rund 4.000 steigen, eine bemerkenswerte Zunahme gegenüber etwa 3.000 Mitarbeitern zu Beginn des Jahres. Ein wesentlicher Teil dieser Expansion betrifft das Wachstum des Forschungsteams in Peking um etwa 200 Personen. Diese beschäftigen sich intensiv mit der Entwicklung selbstfahrender Technologien. Zusätzlich wurden die Teams für den Kundendienst und die Entwicklung von Netzwerksoftware vergrößert. Trotz der Einschränkungen durch US-Handelsbeschränkungen bleibt China mit einem Umsatz von 5,4 Milliarden US-Dollar im Septemberquartal ein Schlüsselmarkt für Nvidia. Im Bemühen um gute Beziehungen zu Peking steht das Unternehmen jedoch aktuell einer kartellrechtlichen Untersuchung gegenüber. Diese Untersuchung bezieht sich auf die Übernahme von Mellanox im Jahr 2020, die ursprünglich bedingt genehmigt worden war. Die Ermittlungen folgen kurz nach einem China-Besuch des Nvidia-CEO Jensen Huang, der die technologische Zusammenarbeit betonte. Die Untersuchung könnte in eine Geldstrafe oder Auflagen münden und wird im Kontext des wachsenden Handelskonflikts zwischen den USA und China gesehen. Mit Blick auf Chinas Unterstützung für heimische Elektrofahrzeughersteller, die bei der Entwicklung neuer Technologien führend sind, könnte Nvidia von seinem Know-how im Bereich Fahrautomatisierung und Künstliche Intelligenz profitieren. Der Fokus liegt darauf, mit einheimischen Autoherstellern zusammenzuarbeiten, um wettbewerbsfähige Angebote zu schaffen. Mit Stand Februar beschäftigt Nvidia 29.600 Mitarbeiter in 36 Ländern. In China beläuft sich die Präsenz mittlerweile auf knapp 600 Mitarbeiter, unterstützt durch die Eröffnung eines neuen Büros im Technologiezentrum Zhongguancun.