15. Januar, 2025

KI

Nvidia unter Druck: ASICs als neue Konkurrenz?

Nvidia unter Druck: ASICs als neue Konkurrenz?

Nvidia hat die erste Phase der KI-Revolution zweifellos dominiert und von der Einführung von OpenAI's ChatGPT deutlich profitiert. Die Nachfrage nach ihren marktführenden GPUs hat sowohl Umsatz als auch Gewinnmargen in die Höhe getrieben. Doch die Situation könnte sich ändern.

In der Zwischenzeit haben große Cloud-Anbieter begonnen, verstärkt in eigene maßgeschneiderte Beschleuniger zu investieren, die teilweise von ASIC-Unternehmen wie Broadcom und Marvell Technologies mitentwickelt werden. Dies birgt das Potenzial, die Nachfrage nach Nvidia-Produkten zu verdrängen. In einer aktuellen Gewinnmitteilung äußerte Broadcom-CEO Hock Tan jedoch mahnende Worte.

Trotz erfolgreicher Quartalszahlen und einem Anstieg der AI-ASIC-Umsätze um das 3,5-fache, bleibt Broadcom in anderen Geschäftsbereichen weiterhin aufgrund eines zweijährigen Abschwungs belastet. Tan betonte jedoch, dass Cloud-Giganten zunehmend auf eigene ASICs setzen werden, um Kosten zu senken und die Abhängigkeit von Nvidia zu reduzieren.

Interessanterweise gab Tan eine Änderung seiner Meinung hinsichtlich des langfristigen Marktgewinners im Bereich der AI-Beschleuniger bekannt. Er geht nun davon aus, dass maßgeschneiderte Lösungen die Zukunft dominieren könnten. Dies wird durch die Tatsache gestützt, dass 45% von Nvidias Umsatz derzeit von Cloud-Hyperscalern und über 50% von großen Internetunternehmen wie Meta Platforms stammen, die ebenfalls eigene Beschleuniger entwickeln.

Trotz dieser Entwicklungen sollte Nvidia jedoch nicht unmittelbar in Panik verfallen. Die Nachfrage nach ihren leistungsstarken Chips bleibt bestehen. Viele Kunden, darunter auch Entwickler, schätzen die CUDA-Software von Nvidia und die hohe Leistungsfähigkeit der neuesten GPU-Generationen. Nvidia's neuer Blackwell-Chip, der Ende des Jahres erwartet wird, verspricht eine deutliche Leistungssteigerung.

Auch wenn es zur Verlagerung von Marktanteilen kommen könnte, wird Nvidia weiterhin eine bedeutende Rolle im AI-Chip-Markt spielen. Das Unternehmen könnte allerdings mit zukünftigen Preisdruck konfrontiert werden, da Cloud-Anbieter zunehmend eigene kostengünstigere ASIC-Lösungen anbieten.

In diesem Umfeld bleibt Nvidia eine teure Aktie mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 48 bzw. 36 auf Basis der vergangenen bzw. erwarteten Gewinne. Obwohl dies im Vergleich zu aktuellen Standards nicht übertrieben hoch ist, bleibt das Unternehmen anfällig für Markthindernisse.

Abschließend sei erwähnt, dass laut dem Motley Fool Stock Advisor-Analystenteam Nvidia nicht zu den derzeit 10 besten Aktien zählt, die für zukünftige Renditen empfohlen werden.