15. Januar, 2025

KI

Nvidia sorgt mit gigantischem Aktienrückkauf für Staunen

Nvidia sorgt mit gigantischem Aktienrückkauf für Staunen

Die Welt der künstlichen Intelligenz (KI) hat Wall Street in den letzten zwei Jahren im Sturm erobert. Mit ihrer Fähigkeit, ohne menschliches Eingreifen zu lernen, verspricht diese Technologie branchenübergreifende Anwendbarkeit und beeindruckende Wachstumspotenziale.

Eine der größten Profiteure dieses KI-Booms ist zweifellos der Halbleiterriese Nvidia. Das Unternehmen hat sich als Marktführer positioniert, indem es spezialisierte KI-Grafikprozessoren (GPUs) anbietet, die für den Betrieb generativer KI-Lösungen und das Training großer Sprachmodelle unentbehrlich sind. Nvidias H100-Chip, der aufgrund der hohen Nachfrage stetig ausverkauft ist, und der für das kommende Jahr angekündigte Nachfolgechip Blackwell sind bereits ausgebucht. Diese enorme Nachfrage verschafft Nvidia eine bemerkenswerte Preissetzungsmacht, die sich in einer beeindruckenden Margenausweitung widerspiegelt.

Im zweiten Quartal des Geschäftsjahres 2025 steigerte Nvidia seinen Umsatz um bemerkenswerte 122 % auf über 30 Milliarden US-Dollar. Dies verdeutlicht die rasante Wachstumsdynamik des Unternehmens, das im vierten Quartal des Geschäftsjahres 2023 noch knapp über 6 Milliarden US-Dollar Umsatz erzielte.

Überraschenderweise kündigte Nvidia jedoch neben diesen beeindruckenden Geschäftskennzahlen ein riesiges Aktienrückkaufprogramm im Umfang von 50 Milliarden US-Dollar an. Dieses Zusatzrückkaufprogramm kommt zu den noch verbleibenden 7,5 Milliarden US-Dollar aus einem zuvor angekündigten Rückkauf hinzu. Solche Programme signalisieren normalerweise, dass das Unternehmen seine Aktien als unterbewertet ansieht und durch die Reduktion der im Umlauf befindlichen Aktien den Gewinn pro Aktie steigern möchte.

Was jedoch irritiert, ist die zeitliche Nähe dieser Ankündigung zu umfangreichen Insiderverkäufen. Seit Mitte Juni hat CEO Jensen Huang Aktien im Wert von etwa 600 Millionen US-Dollar verkauft, und die Insiderverkäufe der letzten 12 Monate summieren sich auf über 1,6 Milliarden US-Dollar. Ein weiteres beunruhigendes Zeichen ist, dass seit Dezember 2020 kein Insider Aktien am offenen Markt gekauft hat.

Diese Rückkaufaktion wird zudem zu einem Zeitpunkt durchgeführt, in dem Nvidias Aktien im Verhältnis zum Umsatz historisch teuer sind. Wenn man auf die Vergangenheit blickt, haben nur wenige marktführende Unternehmen eine solche Bewertung erreicht, und diejenigen, die es taten, erlebten massive Kursverluste nach der Dotcom-Blase.

Insgesamt zeigt die Geschichte immer wieder, dass neue, hochgelobte Technologien und Trends wie KI häufig anfänglich eine Blasenbildung durchleben. In diesem Kontext wirkt Nvidias riesiges Rückkaufprogramm wie ein Versuch, von fundamentaleren Problemen abzulenken.