Nach einer spektakulären Aufwärtsfahrt in der Künstlichen Intelligenz (KI)-Branche hat Nvidia bei der Präsentation seines Ergebnisses für das zweite Quartal des Geschäftsjahres 2025 überraschend Federn lassen müssen. Obwohl das Unternehmen die Analystenschätzungen auf ganzer Linie übertraf, war der positive Unterschied nicht so signifikant wie in der Vergangenheit. Auch die Prognose blieb hinter einigen Erwartungen zurück.
Ein weiterer Wermutstropfen kommt hinzu: Nvidia verzeichnete erstmals seit dem Cheggpulterfolg von OpenAIs ChatGPT einen sequenziellen Rückgang der Bruttomarge, was darauf hindeutet, dass die Rentabilität ihren Zenit erreicht haben könnte.
Entsprechend sank der Aktienkurs bis zum 6. September um 18 % seit Veröffentlichung des Quartalsberichts, verstärkt durch Spekulationen über eine Vorladung durch das US-Justizministerium im Rahmen einer Kartelluntersuchung – was Nvidia später dementierte.
Für Anleger öffnet sich damit ein potenzielles Kaufzeitfenster, da die Aktie nun so günstig bewertet ist wie seit Beginn des KI-Booms nicht mehr, mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 49. Besonders die Einführung der neuen Blackwell-Plattform im vierten Quartal könnte das Blatt erneut wenden. CFO Colette Kress betonte jüngst die hohe Nachfrage, die das Angebot übersteigt und auch im kommenden Jahr anhalten soll.
Blackwell, um ein Vielfaches effizienter als sein Vorgänger Hopper, könnte für Nvidia einen weiteren Wachstumsschub bedeuten. Auch wird die Geldpolitik der Federal Reserve genau beobachtet: Zinssenkungen könnten die Aktie unterstützen, was sich schon am 23. August zeigte, als die Ankündigung von Fed-Chair Jerome Powell Nvidias Aktien um 4,5 % steigen ließ.
Die Nachfrage seitens Cloud-Infrastruktur-Giganten wie Microsoft, Alphabet, Meta Platforms und Amazon bleibt ebenfalls ein Wachstumsmotor. CEOs dieser Tech-Größen heben regelmäßig die Bedeutung von KI hervor, was Nvidia zugutekommt. Ein starkes viertes Quartal in der Technologiewelt könnte den positiven Trend weiter stützen.
Insgesamt bietet Nvidia nach der jüngsten Korrektur eine attraktive Einstiegsgelegenheit. Gelingt die Markteinführung der Blackwell-Plattform und greifen gesamtwirtschaftliche Impulse, könnte die Aktie auf ihre alten Höhen zurückkehren – und sich darüber hinaus weiterentwickeln.