In den letzten zwölf Monaten haben Unternehmen weltweit massiv in Künstliche Intelligenz (KI) investiert und dadurch die Umsätze der Halbleiterhersteller Nvidia und Broadcom gesteigert. Diese beiden Unternehmen liefern wesentliche Komponenten, die für den Betrieb von KI in Rechenzentren benötigt werden, welche für Cloud Computing optimiert sind und die immense Rechenleistung bereitstellen, die KI erfordert.
Mit dem prognostizierten Wachstum des globalen KI-Marktes von 136 Milliarden US-Dollar im Jahr 2023 auf geschätzte 827 Milliarden US-Dollar bis 2030 sind Nvidia und Broadcom hervorragend positioniert, um von diesem Trend langfristig zu profitieren. Wer überlegt, in den KI-Markt zu investieren, könnte daher beide Aktien in Betracht ziehen. Doch welche der beiden Aktien ist die bessere Wahl?
Broadcom greift den KI-Markt mit einem breiten Produktspektrum an, das verschiedene Technologien bedient, darunter Rechenzentren, drahtlose Netzwerke und industrielle Anwendungen. Die KI-Strategie des Unternehmens kombiniert Hardware- und Softwarelösungen, um den Anforderungen der Kunden an KI-Infrastrukturen gerecht zu werden.
Auf der Hardwareseite bietet Broadcom unter anderem KI-Beschleuniger an, die die Verarbeitungsgeschwindigkeit von KI-Computern erhöhen. Dieses Geschäftsfeld wuchs im dritten Geschäftsquartal, das am 4. August endete, um mehr als das Dreifache im Vergleich zum Vorjahr. Die Nachfrage nach KI-bezogenen Produkten führte dazu, dass Broadcoms Halbleitersparte in diesem Quartal einen Umsatz von 7,3 Milliarden US-Dollar erzielte, gegenüber 6,9 Milliarden US-Dollar im Vorjahr.
Auch im Softwarebereich legte Broadcom zu: Mit der Übernahme von VMware Ende 2023 stieg der Umsatz der Softwaredivision im dritten Quartal auf 5,8 Milliarden US-Dollar, verglichen mit 1,9 Milliarden US-Dollar im Vorjahr. Die VMware Cloud Foundation (VCF)-Plattform, die auf private oder hybride Cloud-Lösungen abzielt, machte 80% der im dritten Quartal gebuchten VMware-Produkte aus und trug maßgeblich zum Gesamtumsatzwachstum von 47% auf 13,1 Milliarden US-Dollar bei.
Nvidia konzentriert sich im KI-Bereich auf seinen Grafikprozessor (GPU), der im Zentrum der komplexen Berechnungen steht, die KI-Systeme ausführen müssen. Das Unternehmen bietet zudem eine umfassende Suite aus Software und weiteren Dienstleistungen, einschließlich einer Robotik-Plattform, um Unternehmen bei der Nutzung von KI zu unterstützen.
Seit der Einführung des ersten GPUs im Jahr 1999 hat Nvidia seine Technologie kontinuierlich verbessert. Die neuesten Blackwell-GPUs, die dieses Jahr in Produktion gingen, sind laut Nvidia die leistungsstärksten der Welt und enthalten über 200 Milliarden Transistoren. Dieses technologische Know-how führte im zweiten Geschäftsquartal, das am 28. Juli endete, zu einem Rekordumsatz von 30 Milliarden US-Dollar – eine Steigerung von 122% im Vergleich zum Vorjahr. Für das dritte Quartal erwartet Nvidia einen Umsatz von 32,5 Milliarden US-Dollar, verglichen mit 18,1 Milliarden US-Dollar im Vorjahr.
Neben den guten finanziellen Kennzahlen, darunter ein Free Cash Flow von 13,5 Milliarden US-Dollar im zweiten Quartal, bietet Nvidia eine starke Bilanz mit insgesamt 85,2 Milliarden US-Dollar an Aktiva und 34,8 Milliarden US-Dollar in bar und liquiden Mitteln. Insgesamt beliefen sich die Verbindlichkeiten auf 27,1 Milliarden US-Dollar, davon 8,5 Milliarden US-Dollar an Schulden.
Obwohl beide Unternehmen von der wachsenden KI-Nachfrage profitieren dürften, zeigt Nvidias beeindruckendes Umsatzwachstum im letzten Jahr die starke Kundennachfrage nach seinen Produkten. Auch das günstigere Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von Nvidia spricht im Vergleich zu Broadcom für eine langfristige Investition in Nvidia.