Der amerikanische Chiphersteller Nvidia sorgte mit überzeugenden Quartalszahlen für Begeisterung unter den Anlegern und setzte damit ein klares Signal für den deutschen Aktienmarkt. Der Optimismus schlug sich bereits im vorbörslichen Handel nieder, als der X-Dax, ein Frühindikator für den deutschen Leitindex, einen Anstieg um 0,6 Prozent verzeichnete, was den Dax auf ein neues Rekordniveau hieven würde.
Auch der japanische Nikkei 225 erklomm nach 35 Jahren ein neues Rekordhoch. Währenddessen steuert der EuroStoxx 50, noch etwas entfernt von seiner Spitzenmarke, auf eine Erhöhung von 0,9 Prozent zu.
Die Nachfrage nach Künstlicher Intelligenz (KI) wirkt sich positiv auf das robuste Wachstum von Nvidia aus. Die Aktie des Unternehmens legte im nachbörslichen Handel an der New Yorker Börse um neun Prozent zu. 'Nvidia hält die Rally am Laufen', kommentierte Marktexperte Thomas Altmann von QC Partners. Die jüngsten Ergebnisse von Nvidia würden einen Teil des beeindruckenden KI-Aufschwungs rechtfertigen. Analysten von Bernstein Research passten als Reaktion darauf ihr Kursziel für Nvidia entsprechend nach oben an.
Des Weiteren standen die Protokolle der jüngsten Sitzung der US-Notenbank Fed im Mittelpunkt. Dort herrschte Vorsicht bezüglich möglicher Leitzinssenkungen. Dennoch wird von UBS-Experten vermutet, dass die Zentralbank weiterhin bereit sei, eventuell im Jahr 2024 die Zinsen zu senken.
Vor dem offiziellen Handelsbeginn zog die Ankündigung einer höheren Dividende und eines Aktienrückkaufprogramms von Mercedes-Benz die Aufmerksamkeit auf sich – das Unternehmen verzeichnete ein Kursplus von 1,3 Prozent. Heidelberg Materials konnte ebenfalls mit positiven Unternehmenszahlen und einem Ausblick aufwarten, woraufhin die Aktien vorbörslich um ein Prozent zulegten.
Im Gegensatz dazu musste Delivery Hero im MDax nach der gescheiterten Veräußerung seines Südostasiengeschäfts einen erheblichen Kursrückgang hinnehmen. Die Aktien brachen um fast 15 Prozent ein, da keine Einigung über die Übernahmebedingungen erzielt wurde.
Eine Kaufempfehlung von der Berenberg Bank ließ die Anteile von Bechtle steigen – der IT-Dienstleister legte um mehr als zwei Prozent zu. Analystin Nicole Winkler hebt dabei die überdurchschnittliche Wachstumsrate und höhere Profitabilität von Bechtle hervor.
Positiv reagierten Anleger auch auf die Prognose von Gerresheimer, was ein Kursplus von mehr als drei Prozent zur Folge hatte. Der Brennstoffzellenhersteller SFC Energy verzeichnete vorbörslich ein Plus von fünf Prozent aufgrund der Ankündigung, im laufenden Jahr ein Umsatzwachstum von 20 bis 30 Prozent anzustreben.