Nvidia hat sich jüngst unzufrieden über Berichte gezeigt, wonach die Biden-Administration plant, neue Restriktionen für den Export von KI-Chips zu erlassen. Der scheidende US-Präsident solle durch die Einführung dieser kurzfristigen Regelungen nicht dem zukünftigen Präsidenten vorgreifen, so der Tenor von Nvidias Vizepräsident Ned Finkle. Er warnte, dass die erwartete Maßnahme der Wirtschaft der USA schaden, das Land zurückwerfen und dabei Rivalen der Vereinigten Staaten in die Hände spielen könnte.
Weder das US-Handelsministerium noch das Weiße Haus haben bislang auf Anfragen von Reuters zu diesen Berichten außerhalb der regulären Geschäftszeiten reagiert. Bereits im letzten Monat hatte Reuters Details zum Plan des Handelsministeriums enthüllt, die weltweit den Verkauf von KI-Chips unter Vorbehalt stellen sollen, um den Zugang durch böswillige Akteure zu verhindern. Ein zentrales Ziel der geplanten Einschränkungen ist es, die militärischen Fähigkeiten Chinas nicht durch KI-Entwicklung weiter zu stärken.
Berichten von Bloomberg zufolge stehen neue Exportregelungen kurz vor der Verkündung, die bestimmte Länder effektiv von der Einfuhr dieser Chips ausschließen sollen. Gleichzeitig könnten umfassende Limitierungen dafür sorgen, dass nur eine begrenzte Rechenleistung in einzelne Länder transferiert werden darf. Nvidia kritisierte die vermeintlichen Pläne als getarnten „Anti-China-Schritt“ und warnte vor einem globalen Rückgriff auf alternative Technologien.
Dies sei eine hinterlassene Politik, die sowohl von der US-Wirtschaft als auch von der internationalen Gemeinschaft negativ aufgenommen werden könnte, so Finkle weiter. Der Information Technology Industry Council, der unter anderem Amazon, Microsoft und Meta vertritt, befürchtet durch die Regel willkürliche Einschränkungen für die Fähigkeit amerikanischer Unternehmen, ihre Computersysteme im Ausland zu verkaufen, was den globalen Markt an Mitbewerber überlassen könnte.
Der designierte Präsident Donald Trump hatte bereits in seiner ersten Amtszeit den Verkauf von US-Technologie an China unter Sicherheitsaspekten eingeschränkt. Der Beginn seiner zweiten Amtszeit ist für den 20. Januar vorgesehen. Nach dem Bericht von Bloomberg fielen die Nvidia-Aktien im nachbörslichen Handel am Donnerstag um mehr als ein Prozent.