NVIDIA setzt 2024 seine aggressive Akquisitionsstrategie fort und übernimmt fünf Unternehmen, die das Portfolio des Technologiegiganten in der KI-Infrastruktur entscheidend verstärken.
Die Zukäufe sind Teil eines umfassenden Plans, NVIDIAs Position als Marktführer im Bereich künstlicher Intelligenz zu zementieren – und das in einer Zeit, in der KI in allen Sektoren der Wirtschaft eine immer größere Rolle spielt.
OctoAI: Ein Schlüssel für NVIDIAs KI-Zukunft
Die jüngste und wohl strategisch wichtigste Übernahme in NVIDIAs diesjähriger Einkaufsliste ist das in Seattle ansässige Unternehmen OctoAI. Das 2019 gegründete Start-up, das sich auf generative KI-Lösungen spezialisiert hat, wurde für 250 Millionen US-Dollar in den Konzern eingegliedert.
Mit dieser Akquisition setzt NVIDIA darauf, seine Hardware mit fortschrittlicher Software zu koppeln und die Anwendung von KI in Branchen wie dem Gesundheitswesen weiter voranzutreiben.
OctoAI, das ursprünglich unter dem Namen OctoML bekannt wurde, bietet mit seiner Lösung OctoStack eine Plattform zur flexiblen Nutzung von KI-Hardware. Diese Integration wird NVIDIA dabei helfen, seine Inference Microservices (NIM) zu optimieren – ein Bereich, der besonders für große Unternehmen im KI-Bereich interessant ist.
„Mit OctoAI beschleunigen wir die Verbreitung von generativer KI, die weit über traditionelle Anwendungen hinausgeht“, so ein Sprecher des Unternehmens.
Brev und Shoreline: Verstärkung in der Cloud
Neben OctoAI hat NVIDIA Ende Juli das Start-up Brev erworben, das eine Plattform zur Bereitstellung von GPU-Recheninstanzen in der Cloud anbietet. Besonders KI-Entwickler profitieren von dieser Technologie, da sie kostengünstig und effizient auf GPUs zugreifen können.
Die finanziellen Details dieser Übernahme wurden nicht veröffentlicht, doch die Integration von Brev wird NVIDIA dabei helfen, seine KI-Entwicklungsplattformen zu stärken.
Im selben Monat schlug NVIDIA auch bei Shoreline Software zu. Dieses Unternehmen, das für die Optimierung von Betriebsabläufen in Cloud-Infrastrukturen bekannt ist, wurde für geschätzte 100 Millionen US-Dollar übernommen.
Mit Shoreline will NVIDIA vor allem seine KI-basierte Orchestrierung von Cloud-Services verbessern.
Deci: Revolutionäre KI-Architekturen
Bereits im Mai dieses Jahres machte NVIDIA Schlagzeilen, als es das israelische Unternehmen Deci übernahm. Deci ist auf Neural Architecture Search (NAS) spezialisiert – eine Technologie, die automatisierte Deep-Learning-Modelle entwickelt.
Die Übernahme, die auf etwa 300 Millionen US-Dollar geschätzt wird, zeigt, dass NVIDIA nicht nur auf Hardware, sondern auch auf fortschrittliche Softwaretechnologien setzt, um die Leistungsfähigkeit von KI-Modellen zu steigern.
„Die Expertise von Deci im Bereich NAS und Inferenz-Algorithmen bietet uns die Möglichkeit, unsere KI-Kompetenzen auf das nächste Level zu heben“, erklärte ein NVIDIA-Sprecher. Besonders in der Optimierung von Basismodellen für den Einsatz in komplexen Anwendungen sieht NVIDIA großes Potenzial.
Run:ai: Optimierung von Rechenressourcen
Bereits im Frühjahr 2024 sicherte sich NVIDIA das israelische Unternehmen Run, das Tools zur Verwaltung von KI-Infrastrukturen entwickelt. Die Technologie von Runhilft Unternehmen, ihre KI-Computing-Ressourcen effizienter zu nutzen – sowohl in der Cloud als auch in hybriden Umgebungen.
Die Übernahme wird als strategisch besonders wertvoll angesehen, da sie es NVIDIA-Kunden ermöglicht, ihre Rechenleistung besser zu verwalten und die Leistung ihrer KI-Modelle zu maximieren.
Mit Run stärkt NVIDIA seine Position als Anbieter von umfassenden KI-Lösungen. „Durch die Übernahme von Runbieten wir unseren Kunden die Möglichkeit, ihre KI-Infrastrukturen optimal zu nutzen, was zu einer signifikanten Effizienzsteigerung führt“, betonte der Konzern.
NVIDIA auf Expansionskurs
Mit den Übernahmen von OctoAI, Brev, Shoreline, Deci und Run
zeigt NVIDIA klar, dass es die Zukunft der künstlichen Intelligenz aktiv mitgestalten will. Die strategisch geplanten Zukäufe passen perfekt in das Bestreben, ein vollständiges Ökosystem aus Hardware und Software für KI-Anwendungen aufzubauen. Besonders die Bereiche Cloud-Computing, generative KI und Inferenz-Algorithmen stehen im Fokus des Chipriesen.