18. Dezember, 2024

KI

Nvidia im Gegenwind: AI-Champion unter Druck

Nvidia im Gegenwind: AI-Champion unter Druck

Die Aktien von Nvidia erlitten am Dienstag einen Kursrückgang von über 2 %, da Anleger befürchten, dass die AI-Ausgaben, die den Aufstieg des Unternehmens beflügelten, nachlassen oder auf Konkurrenten übergehen könnten. Der Anteilsschein des führenden AI-Chipherstellers ist mittlerweile rund 14 % von seinem Rekordhoch Anfang November gefallen.

Nvidia, einst vornehmlich für Grafikkarten im Gaming-Bereich bekannt, hat sich zum weltweit führenden Anbieter von AI-Chips entwickelt und im Jahr 2024 sogar Apple als wertvollstes Unternehmen überholt. In einem bemerkenswerten Coup ersetzte es Anfang November Intel im Dow Jones Industrial Average. Analyst Dan Ives von Wedbush prognostizierte kürzlich, dass Nvidias Marktkapitalisierung im Jahr 2025 die Marke von 4 Billionen US-Dollar überschreiten könnte.

Dennoch begannen die Aktien von Nvidia nach Höchstständen im November zu fallen. Kommentare von Microsoft und Google ließen durchblicken, dass das Wachstum ihrer AI-Ausgaben zukünftig langsamer zulegen werde. Gerüchte über mögliche Überhitzung der neuen Blackwell AI-Server verstärkten die Sorge vor Verzögerungen beim Produktionsausbau. Selbst ein herausragender Quartalsbericht, der weiterhin die Erwartungen übertraf, vermochte den Abwärtstrend der Aktie nicht zu stoppen.

Erschwerend kommt hinzu, dass Chinas Wettbewerbsbehörde ankündigte, eine kartellrechtliche Untersuchung von Nvidias 7-Milliarden-Dollar-Übernahme des Netzwerktechnologieunternehmens Mellanox einzuleiten.

Die Konkurrenz schläft ebenfalls nicht: Amazon gab Anfang Dezember bekannt, mit seinen neuen Servern und den eigens entwickelten Trainium AI-Chips einen Supercomputer zu bauen, der als ernstzunehmende Alternative zu Nvidia dienen soll. Broadcom meldete in seinem neuesten Quartalsbericht, dass Verträge mit Hyperscalern über die Lieferung seiner XPUs in den nächsten drei Jahren Umsätze von bis zu 90 Milliarden Dollar einbringen könnten. Diese Nachricht ließ den Kurs von Broadcom steigen und drückte zugleich Nvidia-Aktien, obwohl Analysten davon ausgehen, dass Broadcoms Erfolge nicht zu Lasten von Nvidia gehen werden.

Ungeachtet dieser Entwicklungen steigen die AI-Ausgaben der großen Technologieunternehmen weiter stark an. Microsofts Investitionsausgaben verdoppelten sich fast auf 20 Milliarden Dollar, während die Kosten von Meta um 36 % auf 9,2 Milliarden Dollar stiegen. Googles Investitionsausgaben sprangen um 63 % auf 13 Milliarden Dollar. Dennoch nutzen laut einer Gallup-Umfrage, die von Bloomberg erwähnt wurde, lediglich 4 % der US-Arbeitskräfte täglich AI-Technologien.