13. September, 2024

Technologie

Nvidia im Fokus: Wegweisende Quartalszahlen erwartet

Nvidia im Fokus: Wegweisende Quartalszahlen erwartet

Der August war geprägt von einer Reihe makroökonomischer Entwicklungen, die für einige Turbulenzen an den Finanzmärkten sorgten. Trotz der üblichen Sommerruhe und der Abwesenheit vieler Akteure an der Wall Street, hielten insbesondere der S&P Global Services PMI und optimistische Einzelhandelsumsätze im Juli die Investoren in Spannung. Doch zuletzt deuteten viele Indikatoren auf eine positive Tendenz hin.

Ein besonderer Höhepunkt war der Bericht des Bureau of Labor Statistics zur Beschäftigung und Löhnen, der Schlagzeilen machte. Gleichzeitig prophezeiten Analysten von Goldman Sachs einen signifikanten Stellenabbau im Zeitraum von April 2023 bis März 2024. Auch wenn die Veröffentlichung des Berichts zunächst für weniger Aufsehen sorgte, hielt die Ansprache von Fed-Chef Jay Powell am darauffolgenden Freitag in Jackson Hole, Wyoming, die Finanzwelt in Atem.

Powells Rede bestätigte die Erwartungen auf eine Lockerung der Geldpolitik seitens der Fed. Vorausahnend hatten die Märkte dies bereits größtenteils eingepreist. Besonders kleine Unternehmen erlebten daraufhin einen Kursanstieg. Entscheidend könnte in dieser Woche die Datenlage zur PCE-Inflation und der Arbeitsmarktbericht für August sein. Den Blickpunkt rücken aber auch Unternehmensentwicklungen wie bei Nvidia ins Licht.

Der Chipgigant Nvidia wird am Mittwochabend seinen mit Spannung erwarteten zweiten Quartalsbericht veröffentlichen. Experten von Option Research & Technology Services prognostizieren für diesen Zeitraum einen operativen Gewinn von 63 Cent pro Aktie—eine beachtliche Steigerung gegenüber den 21 Cent des Vorjahresquartals. Nvidia gilt als wichtiger Indikator für den Zustand des Marktes rund um künstliche Intelligenz, deren Wachstum den S&P 500 weiter beflügelt hat.

Nvidia könnte durch seine Ergebnisse und Prognosen den Gesamtmarkt weiter nach oben ziehen oder bei enttäuschenden Zahlen einen Dämpfer versetzen. Auch wenn das Unternehmen in den letzten sechs Quartalen die Erwartungen durchweg übertroffen hat, gibt es Unsicherheiten. Insbesondere Gerüchte um Verzögerungen bei der nächsten Generation von KI-Chips trübten jüngst die Stimmung. Trotzdem zeigten die Anleger Zuversicht, nachdem die Aktie zum Monatsende hin Verluste wettmachen konnte.

Die Halbleiterbranche hat in diesem Jahr so einige Veränderungen durchlaufen. Intel kämpft weiterhin mit Marktanteilsverlusten und enttäuschte zuletzt sowohl bei Umsatz als auch Gewinn. Durch Kostensenkungen und Dividendeneinstellungen will der Konzern gegensteuern. Diese Woche steht zudem die Teilnahme von Intel an der Deutsche Bank Technology Conference im Kalender.

Die Bedeutung des internationalen Marktes wird durch Taiwan Semiconductor untermauert, das inzwischen das größte börsennotierte Unternehmen außerhalb der USA ist. Trotz der nächsten vollständigen Quartalszahlen, die erst im Oktober erwartet werden, lohnt sich ein Blick auf den Zwischenbericht im September.

In einer Zeit, in der makroökonomische Daten die Erwartungen für Zinssenkungen beeinflussen, steht Nvidia diese Woche im Mittelpunkt des Interesses. Gemeinsam mit Taiwan Semiconductor wird die Chipbranche weiter intensiv beobachtet werden.