Vergangene Woche beendeten die Nvidia-Aktien die Handelswoche schwächer, als Anleger ihre Positionen in zinssensiblen Technologiewerten reduzierten. Diese Entwicklung kommt, während die Finanzwelt mit Spannung auf die Veröffentlichung der Quartalsergebnisse des Technologieriesen in dieser Woche wartet.
Der Marktführer im Segment der KI-unterstützenden Hochleistungschips, Nvidia, dominiert mit einem Marktanteil von fast 80 Prozent. Die derzeit größte Herausforderung ist nicht der Wettbewerb mit technologischen Innovationen, sondern vielmehr Engpässe in der Lieferkette, um der außerordentlich hohen Nachfrage gerecht zu werden, die CEO Jensen Huang als "wahnsinnig" beschreibt. Die neueste Chip-Generation, bekannt als Blackwell, setzt neue Maßstäbe hinsichtlich Leistungsfähigkeit und Geschwindigkeit.
Die Blackwell-Chips übertreffen die bisherigen H100-Chips erheblich. Sie erweisen sich als zweieinhalb Mal schneller bei der Modellentwicklung und sind in Anwendungen wie der Inferenz sogar fünf Mal leistungsfähiger. Diese Leistung hat jedoch ihren Preis: Die neuen GPUs sind etwa doppelt so teuer wie ihre Vorgänger, beginnend bei 60.000 bis 70.000 US-Dollar pro Einheit. Ein vollständig ausgestatteter Server mit 72 dieser Chips kann bis zu 3 Millionen US-Dollar kosten.
Ein weiteres Plus der Blackwell-Chips ist ihre Rückwärtskompatibilität, die es Kunden ermöglicht, bestehende Systeme zu aktualisieren, ohne in neue Infrastrukturen investieren zu müssen. Diese Upgrades sind aufgrund der enormen Nachfrage allerdings schwer zu ergattern.
Besonders interessiert an Nvidia-Chips zeigt sich Elon Musk, der in diversen Geschäftsbereichen tätig ist. Sein neuestes Vorhaben, die XAi-Startup-Initiative, steht im Wettbewerb mit OpenAI und deren Chatbot ChatGPT. CNBC berichtet, dass Musk beabsichtigt, 6 Milliarden US-Dollar zur Finanzierung aufzubringen, was XAi eine Bewertung von rund 50 Milliarden US-Dollar einbringen könnte. Ein Teil dieses Kapitals soll in den Kauf von rund 100.000 H100-Chips nächstes Jahr fließen.
Auch Mark Zuckerberg verfolgt mit Meta Platforms ehrgeizige KI-Ziele. Für den Ausbau des Llama-Supercomputers plant Meta den Einsatz von etwa 350.000 H100-Chips. Ein Upgrade auf die Blackwell-Chips, die bereits für das gesamte nächste Jahr ausverkauft sind, stellt ebenfalls einen bedeutenden Kostenfaktor dar.