Der Börsenhandel bringt nicht selten Überraschungen mit sich, doch eines bleibt konstant: Die Geschicke von großen Rivalen sind oft eng verknüpft. So erlebte Advanced Micro Devices (AMD) kürzlich einen deutlichen Kursrückgang, nachdem das Unternehmen seine Ergebnisse für das dritte Quartal präsentiert hatte. Doch könnte dieser Rückgang ein verdecktes Kaufargument für den größten Konkurrenten Nvidia darstellen?
Ein genauerer Blick auf die Ursachen des Kursrutsches von AMD zeigt, dass der Chiphersteller zwar leicht über den Umsatzerwartungen der Analysten lag und die Gewinne den Konsensprognosen entsprachen. Dennoch führte die aktuelle Prognose zu Verunsicherung. Für das vierte Quartal rechnet AMD mit einem Umsatz zwischen 7,2 und 7,8 Milliarden US-Dollar. Der Mittelwert dieser Spanne bedeutet zwar ein jährliches Wachstum von 22 %, verfehlte jedoch die Analystenerwartung von 7,55 Milliarden US-Dollar.
Trotz alledem stellte AMDs CEO, Lisa Su, auf der Telefonkonferenz einige positive Entwicklungen im Bereich der Data-Center-GPUs in Aussicht. Der Umsatz in diesem Bereich soll 2024 voraussichtlich 2 Milliarden US-Dollar erreichen, ein Anstieg gegenüber vorherigen Erwartungen von 4,5 Milliarden auf nunmehr 5 Milliarden US-Dollar für das Gesamtjahr. Su hob hervor, dass führende Anbieter von Cloud-Diensten ihre Kapazitäten ausbauen, und die Aussichten für 2025 sind vielversprechend. Laut Su gibt es erhebliche Investitionen in die Infrastruktur für KI-Anwendungen.
Diese positiven Signale aus der Data-Center-Sparte könnten sich auch für Nvidia als vorteilhaft erweisen. Da beide Unternehmen mit denselben großen Cloud-Dienstleistern zusammenarbeiten, könnte eine Steigerung der GPU-Käufe bei AMD darauf hindeuten, dass Nvidia noch stärker profitieren wird. Die Botschaft von AMDs Ergebnissen könnte also lauten: Es gibt einen Grund, auf Nvidia zu setzen.