Die letzten zwei Jahre haben künstliche Intelligenz (KI) zu einem bedeutenden Indikator für die Technologiebranche gemacht. Insbesondere Halbleiterunternehmen haben sich als äußerst lukrativ erwiesen. Seit der Markteinführung von ChatGPT im November 2022 haben die Aktien von Nvidia atemberaubende 760% zugelegt, und das Unternehmen konnte zeitweise eine Marktkapitalisierung von 3 Billionen Dollar verzeichnen.
Noch vor Kurzem galt Nvidia als eine Nischenchance unter den Technologieunternehmen. Heute ist das Unternehmen gemessen an der Marktkapitalisierung das drittgrößte weltweit und damit wertvoller als Amazon, Alphabet, Meta Platforms, Tesla und Berkshire Hathaway.
Angesichts der Chancen, die KI bietet, wirkt Nvidia wie die attraktivste Wahl überhaupt. Allerdings stellt eine aktuelle Bemerkung von CEO Jensen Huang infrage, wie lange dieser Höhenflug noch anhalten kann.
Auf der jüngst von Goldman Sachs ausgerichteten Communacopia + Technology Conference hatten Analysten die seltene Gelegenheit, Huang Fragen zu Nvidias Produktstrategie, Kundenanwendungsfällen und allgemeineren Branchentrends zu stellen. Obwohl Nvidia in den letzten Jahren die Erwartungen der Wall Street regelmäßig übertroffen hat, stellte ein Analyst eine weniger erwartete Frage: Wovor hat Huang trotz der starken Marktposition von Nvidia und des kräftigen Rückenwinds Sorgen?
Huang führte aus, dass Nvidia mit seinen Grafikprozessorchips, darunter die hochgelobten Modelle A100, H100 und die neue Blackwell-Reihe, etwa 88% des Marktes für KI-Chips beherrscht. Eine kürzliche Verzögerung bei der Einführung der Blackwell-Chips aufgrund eines Designfehlers erklärt, warum Huang von emotionalen Kunden sprach.
Dass Nvidia nicht mehr nur als weiteres Halbleiterunternehmen angesehen wird, sondern als Maßstab für die Gesundheit des gesamten KI-Marktes, erhöht den Druck auf das Unternehmen erheblich. Selbst wenn Nvidia weiterhin stark wächst, könnten die hohen Erwartungen der Anleger dafür sorgen, dass zufriedenstellende Ergebnisse allein nicht mehr genügen.
Ich kann nicht mit Gewissheit sagen, wohin sich Nvidias Aktienkurs entwickelt. Doch es ist unwahrscheinlich, dass der Kurs erneut um 700% steigt. Verschiedene Faktoren, wie die Abhängigkeit des Unternehmens von wenigen Großkunden, die selbst eigene Chips entwickeln, lassen Zweifel an einem langfristigen Wachstum aufkommen.
Der zunehmende Wettbewerb, sinkende Umsatz- und Margetrends sowie die unrealistisch hohen Erwartungen an Nvidia deuten darauf hin, dass der Aktienkurs seinen Höhepunkt erreicht haben könnte. Kurzfristig sind weitere Gewinne möglich, doch langfristig dürfte sich der Kurs bald normalisieren. Investoren sollten daher sämtliche Faktoren berücksichtigen, bevor sie in Nvidia investieren.
Zum Nachdenken: Das Analystenteam des Motley Fool Stock Advisor hat 10 Aktien identifiziert, die es aktuell für die besten Investments hält – und Nvidia ist nicht dabei. Diese 10 Aktien könnten in den kommenden Jahren erhebliche Renditen erwirtschaften.