Seit mehr als einem Jahrhundert ist der Dow Jones Industrial Average ein unverzichtbares Barometer für die Gesundheit des US-amerikanischen Aktienmarkts. Ursprünglich im Jahr 1896 mit einem Dutzend Unternehmen, die überwiegend aus dem Industriebereich stammten, gegründet, besteht der Index heute aus 30 geschichtsträchtigen, profitablen und führenden Unternehmen unterschiedlicher Branchen.
Im Laufe seiner 128-jährigen Geschichte hat der Dow Jones 52 bedeutende Veränderungen erlebt. Die jüngste Anpassung fand im Februar statt, als Amazon das Sortiment bereicherte und Walgreens Boots Alliance Platz machen musste. Doch nun steht eine weitere bedeutsame Veränderung an: Vor Handelsbeginn am Freitag, dem 8. November, beginnt der Dow Jones eine neue Ära.
Die 53. Änderung sieht vor, dass der KI-Vorreiter Nvidia den Platz im Dow übernimmt, während der traditionsreiche Halbleiterhersteller Intel seinen Austritt hinnehmen muss. Neben seiner verspäteten Reaktion auf den KI-Trend hat Intel mit dem niedrigsten Aktienkurs im Index zu kämpfen. Anders als der marktkapitalisierungsgewichtete S&P 500 und der Nasdaq Composite, wird der Dow Jones anhand der Aktienkurse gewichtet.
Intels Verluste im Bereich Foundry und der Verlust von Marktanteilen im CPU-Bereich an Advanced Micro Devices haben das Unternehmen zu einem kaum beachteten Mitglied dieses 128 Jahre alten Indexes gemacht.
Der Eintritt von Nvidia, begünstigt durch den bisher größten Aktiensplit des Unternehmens im Juni, bringt frischen Wind in den Dow Jones. Ohne diesen Split läge der Aktienkurs bei über 1.400 US-Dollar, womit Nvidia kaum in einem Kursindex wie dem Dow vertreten sein könnte. Mit Nvidia erhält der Dow Jones nun ein neues Wachstumssegment, das von den positiven Effekten der KI-Revolution profitieren könnte. Laut PwC können Produktivitätsgewinne und Konsumeffekte der KI bis 2030 der Weltwirtschaft zusätzliche 15,7 Billionen US-Dollar bescheren.
Nvidia steht im Zentrum der aktuellen Begeisterung rund um Künstliche Intelligenz. Die GPU-Modelle H100 und Blackwell sind essenziell für die blitzschnellen Entscheidungen, die für generative KI-Lösungen und die Entwicklung/trainieren von großen Sprachmodellen erforderlich sind. Analysten erwarten, dass Nvidias jährliche Umsätze in den nächsten drei Jahren von 27 Milliarden US-Dollar auf geschätzte 179 Milliarden US-Dollar steigen – fast ausschließlich angetrieben durch KI.