Die Erfolgsgeschichte von Nvidia ist beeindruckend: Seit 2019 ist der Aktienwert des Unternehmens um dramatische 2.800% gestiegen. Anleger, die damals nur 1.000 Dollar investierten, können sich heute über 28.000 Dollar freuen. Doch diese glorreiche Vergangenheit garantiert nicht zwangsläufig einen strahlenden Zukunftserfolg des Chipspezialisten. Die Frage bleibt: Hat Nvidia noch das Potenzial, in den nächsten fünf Jahren weitere Millionäre zu erschaffen?
Nach den überraschend starken Ergebnissen für das zweite Quartal, die am 28. August enthüllt wurden, zeigte sich ein merkwürdiges Auseinanderdriften von Nvidias Aktienkurs und der Finanzlage. Der Markt reagierte verhalten, obwohl der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um 122% auf 30 Milliarden Dollar und der Gewinn um 168% auf 16,6 Milliarden Dollar stieg.
Beim AI Summit von Nvidia im Oktober gelang es CEO Jensen Huang jedoch, die Investorenstimmung wieder zu beleben. Hier wurden aufregende neue Anwendungen vorgestellt, bei denen autonome Roboter, sogenannte "Physical AI", in der realen Welt agieren. Im Mittelpunkt standen zudem die neuen Blackwell-basierten KI-Chips, die die Trainingskosten von großen Sprachmodellen um bis zu 25-fach reduzieren können. Diese technologische Innovation trifft so stark auf die Nachfrage, dass die Chips bereits für die nächsten zwölf Monate ausverkauft sind.
Große Cloud-Anbieter befinden sich im Wettrüsten, möglichst viele dieser KI-Chips zu erwerben, um ihre Rechenkraft zu stärken und der Konkurrenz einen Schritt voraus zu sein. Alphabet-CEO Sundar Pichai betont die Notwendigkeit erheblicher Investitionen, um nicht zurückzubleiben. Währenddessen investiert Meta Platforms erhebliche Summen, schätzungsweise 35 bis 40 Milliarden Dollar, in datenzentrierte Infrastruktur, größtenteils beliefert von Nvidia. Doch trotz dieser Investitionen bleibt eine Frage offen: Da Metas Hauptmodell Llama kostenlos und quelloffen ist, stellt sich die Frage, wie tragfähig die Nachfrage nach Nvidias Hardware tatsächlich bleibt, wenn eine Monetarisierung der Investitionen bei Meta nicht vorgesehen ist.