Nvidia, der führende Anbieter von KI-Computing-Infrastrukturen, hat jüngst eine Marktkapitalisierung von über 3 Billionen Dollar erreicht und ist somit das drittgrößte Unternehmen weltweit. Diese bemerkenswerte Leistung, die eine Wertsteigerung von fast 3.000 % in den letzten fünf Jahren darstellt, hat langjährige Aktionäre wohlhabend gemacht. Doch droht dieser Triumphzug nun zu enden?
Während die bevorstehende Veröffentlichung der Quartalszahlen am 28. August keine Rolle dabei spielt, befürchten Experten, dass die zunehmende Konkurrenz Nvidia langfristig schwächen könnte. Zu den Schlüsselkomponenten von Nvidias Erfolg zählen die stark gestiegenen Betriebseinnahmen, die in den letzten fünf Jahren um über 2.000 % auf 48 Milliarden Dollar kletterten. Grund hierfür sind die unverzichtbaren Nvidia-Chips, die für moderne KI-Tools essenziell sind.
Nvidias größte Kunden – Amazon, Alphabet (Google) und Microsoft – könnten jedoch die Rollen tauschen. Diese Tech-Giganten, die jährlich bis zu 20 Milliarden Dollar für Nvidia-Chips ausgeben, investieren erheblich in die Entwicklung eigener KI-Chips. Amazons "Inferentia" und "Trainium" sind Beispiele dafür, wie ernst die Konkurrenz ist.
Mit Amazons, Googles und Microsofts neuen Entwicklungen könnte das Angebot an alternativen KI-Chips steigen, was Nvidias derzeitige Preissetzungsmacht gefährdet. In den vergangenen zwei Jahren profitierte Nvidia stark von einer ausgeweiteten Gewinnspanne. Diese könnte sich jedoch verkleinern, wenn diese Unternehmen ihre eigenen Lösungen favorisieren.
Nvidia ist aktuell hoch bewertet, mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (P/E) von 73, fast das Dreifache des S&P 500-Durchschnitts. Sollte die Konkurrenz zunehmen und dadurch die Gewinnmargen fallen, könnte dies Nvidias finanzielle Stabilität signifikant beeinträchtigen. Ein Abrutschen des P/E-Verhältnisses auf über 100 wäre ebenso möglich, eine gefährliche Situation für Anleger.
Abschließend bleibt zu sagen, dass Nvidia zwar weiterhin ein starkes Unternehmen ist, aber dessen momentane Bewertung möglicherweise zu optimistisch ist. Dies sollten aktuelle und potenzielle Investoren berücksichtigen.