Das Unternehmen Nvidia, ein Gigant auf dem Technologieparkett, überrascht erneut mit hervorragenden Quartalszahlen und zeigt kaum Anzeichen von Müdigkeit, auch wenn der Aktienkurs um etwa drei Prozent nachgab. Der Umsatz stieg im dritten Quartal um beeindruckende 94 Prozent auf 35,1 Milliarden Dollar, weit über den Erwartungen der Analysten von 33,2 Milliarden Dollar. Besonders der Bereich Rechenzentren erweist sich als Wachstumstreiber, wo moderne Grafikprozessoren (GPUs) zur Unterstützung von KI-Algorithmen stark gefragt sind.
Nvidia glänzt außer mit stetigem Wachstum auch mit einer beachtlichen Preismacht, was sich in einer Bruttomarge von rund 75 Prozent widerspiegelt. Mit der Einführung neuer Produkte wie KI-Chips auf Blackwell-Basis, die deutliche Leistungssteigerungen versprechen, soll der Wachstumsweg gesichert werden. Doch obwohl die Zahlen solide sind, gibt es Anzeichen, dass das Wachstum an Fahrt verliert. In den vergangenen Quartalen wurden jeweils Verkaufszuwächse von 122 Prozent, 262 Prozent und 265 Prozent verzeichnet, was im Hinblick auf die kommenden drei Jahre schwierig zu übertreffen sein wird.
Der KI-Sektor bleibt indes ein spekulatives Feld. Laut Bain & Co. könnte dieser Markt bis 2027 auf 990 Milliarden Dollar anwachsen, da Unternehmen zunehmend KI-Technologien in ihren Betrieb integrieren. Diese große Nachfrage könnte die Lieferketten strapazieren und Margen weiter in die Höhe treiben. Jedoch mahnt die Vergangenheit zur Vorsicht – ähnlich euphorische Vorhersagen machten auch während der Dotcom-Blase die Runde. So sind momentan nur fünf Prozent der US-Unternehmen auf KI umgestellt, und zahlreiche Start-ups in diesem Bereich kämpfen mit Profitabilitätsproblemen. Der prominenteste Fall ist OpenAI, Schöpfer von ChatGPT, das mit Verlusten von rund fünf Milliarden Dollar zu kämpfen hat.