16. September, 2024

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Nvidia-Aktien in freiem Fall: Ein Grund zur Sorge?

Nvidia-Aktien in freiem Fall: Ein Grund zur Sorge?

Nachdem das Bureau of Labor Statistics kühler als erwartete Jobdaten für August veröffentlichte, gerieten Technologiewerte wie Nvidia erheblich unter Druck. Im vergangenen Monat wurden nur 142.000 Arbeitsplätze geschaffen, während die Erwartungen bei 161.000 lagen. Zudem wurden die Zahlen aus Juni und Juli nach unten korrigiert.

Diese Nachrichten ließen Anleger befürchten, dass die wirtschaftliche Abschwächung schneller voranschreiten könnte als zuvor erwartet. Dies könnte besonders nachteilig für Wachstums- und Technologieaktien wie Nvidia sein, die auf Milliardeninvestitionen in Infrastruktur angewiesen sind, um neue generative KI-Technologien voranzutreiben.

Folglich sanken Tech-Aktien breitflächig. Der Nasdaq Composite war um 2,3% gefallen, und Nvidia um 4%, nachdem die Aktie zuvor um bis zu 5,8% nachgegeben hatte. Auch der iShares Semiconductor ETF verzeichnete einen Rückgang von 4%, was die weitreichende Betroffenheit des Chip-Sektors unterstrich.

Es war eine harte Woche für den führenden Anbieter von KI-Chips. Die Aktie stürzte bereits am Dienstag ab, scheinbar aufgrund von Gerüchten über eine Antitrust-Ermittlung, die sich jedoch als unbegründet herausstellten.

Der heutige Rückgang zeigt dennoch, wie sensibel die Aktie auf makroökonomische Entwicklungen reagiert. Investoren befürchten offenbar, dass eine Rezession oder ein wirtschaftlicher Abschwung den KI-Boom ausbremsen könnte, da große Tech-Unternehmen und Start-ups in solchen Zeiten weniger bereit wären, in neue Technologien zu investieren.

Für Nvidia wäre das ein Problem, da das Geschäft und die hohen Bewertungen auf der steigenden Nachfrage nach seinen Data Center GPU-Komponenten basieren, die hoch geschätzt werden für ihre Fähigkeit, komplexe KI-Modelle zu betreiben.

Der Arbeitsmarktbericht ist jedoch nur ein Datenpunkt von vielen. Während es weitere Anzeichen für eine wirtschaftliche Schwäche gibt, scheint eine Rezession nicht unmittelbar bevorzustehen, da die Arbeitslosenquote mit 4,2% weiterhin niedrig ist.

Zusätzlich wird erwartet, dass die Federal Reserve später in diesem Monat die Zinssätze senkt, was Nvidia und der breiteren Wirtschaft Auftrieb geben sollte.

Auch wenn die Aktie nach ihrem Quartalsbericht letzte Woche fiel, waren die Gesamtzahlen stark. Das Unternehmen wächst weiterhin außergewöhnlich schnell und erwartet, die Produktion seiner neuen Blackwell-Plattform, die bereits starke Nachfrage verzeichnet, im vierten Quartal hochzufahren.

Schließlich sind Nvidias größte Kunden wie Microsoft, Alphabet und Meta Platforms wohl kaum von einer kurzfristigen Wirtschaftsschwäche beeindruckt. Diese Unternehmen sitzen auf Bargeldreserven in Milliardenhöhe und haben alle erklärt, dass Investitionen in KI-Infrastruktur höchste Priorität haben.

Es müsste schon ein erheblicher wirtschaftlicher Zusammenbruch stattfinden, um ihre Investitionspläne zu gefährden. Das bedeutet, dass Nvidia wohl besser vor wirtschaftlicher Volatilität geschützt ist, als es auf den ersten Blick erscheint. Das ist ein guter Grund, auf eine Erholung der Aktie vom heutigen Rückschlag zu setzen.