Nvidia steht aktuell im Fokus der Anleger, da das Unternehmen mit erheblichen Marktwertverlusten und regulatorischen Herausforderungen konfrontiert ist. Seit der Veröffentlichung der Ergebnisse des zweiten Quartals hat die Aktie bis zu 16% an Wert verloren. Der Rückgang wird insbesondere durch wachsende Zweifel an der Rentabilität der Investitionen in künstliche Intelligenz (KI) befeuert.
Dazu kommt nun eine Untersuchung des US-Justizministeriums (DOJ), die am Mittwoch für weiteren Druck sorgte. Einem Bericht von Bloomberg zufolge hat Nvidia eine Vorladung erhalten, was die Aktie um weitere 3% fallen ließ. Damit setzte sich der Abwärtstrend fort, der am Dienstag in einem rekordverdächtigen Verlust von fast 10% gipfelte.
Trotz kleinerer Erholungen während des Handelstages lag die Aktie zur Mittagszeit in New York noch immer 0,17% im Minus. Seit der Veröffentlichung der Quartalszahlen letzte Woche hat Nvidia 505 Milliarden US-Dollar an Marktwert eingebüßt, wobei die Verluste aktuell auf 437 Milliarden US-Dollar korrigiert sind.
Gründe für die Untersuchung sind Bedenken, dass Nvidia die Kundenbindung durch exklusive Absprachen verstärken könnte und ob das Unternehmen seine Kunden dafür bestraft, wenn sie auf konkurrierende KI-GPU-Anbieter umsteigen. Zudem wird die Übernahme von RunAI im April kritisch beäugt, da diese das bestehende Ökosystem weiter festigen könnte und den Kunden den Wechsel zu anderen Anbietern erschwert.
Die Untersuchungen, die im Juni begannen, konzentrieren sich auch auf die Frage, ob Nvidia durch seine Marktpraktiken den Wettbewerb behindert. Im Gegenzug argumentiert Nvidia, dass seine führende Position auf der hohen Qualität seiner Produkte beruht. „Nvidia siegt durch Leistung, wie unsere Benchmark-Ergebnisse und der von uns geschaffene Mehrwert für die Kunden zeigen, welche frei sind, die für sie beste Lösung zu wählen,“ so das Unternehmen in einer Stellungnahme gegenüber Business Insider.
Nvidias größter Wettbewerber im GPU-Markt, AMD, hat mit der Einführung des MI300-Chips im letzten Jahr ebenfalls Ansprüche angemeldet. Dennoch kann AMDs erwarteter Umsatz aus dem KI-Chip-Geschäft von über 4 Milliarden US-Dollar mit Nvidias prognostizierten 100+ Milliarden US-Dollar nicht mithalten.
Darüber hinaus sieht sich Nvidia einer wachsenden Konkurrenz aus den Reihen seiner eigenen Kunden gegenüber. Technologieriesen wie Microsoft, Amazon, Meta Platforms und Alphabet entwickeln intern spezialisierte KI-Chips, um spezifische Aufgaben in der KI-Verarbeitung zu übernehmen.