22. Oktober, 2024

Agriculture

Nutzhanf boomt: Neue Anbauregelungen sollen Landwirte entlasten

Nutzhanf boomt: Neue Anbauregelungen sollen Landwirte entlasten

Der Anbau von Hanf zur kommerziellen Nutzung, etwa für Textilien, Lebensmittel oder Kosmetik, soll für Landwirte attraktiver werden. Laut Angaben des Bundesagrarministeriums besitzt Nutzhanf in Deutschland erhebliches Wachstumspotenzial. Um dies zu fördern, sollen die Anbaumöglichkeiten erweitert und mehr Rechtssicherheit geschaffen werden. Die geplanten Gesetzesänderungen sollen bis Anfang 2025, also noch vor der kommenden Aussaat, umgesetzt werden.

Ein zentrales Element des neuen Gesetzesvorhabens ist die Zulassung des Anbaus in Gewächshäusern, wie ein Sprecher des Ministeriums mitteilte. Außerdem soll eine bestehende Klausel gestrichen werden, die bisher den Missbrauch von Nutzhanf zu Rauschzwecken ausschließen muss. Diese Änderung soll die Gefahr einer Strafverfolgung für Anbauer und Händler reduzieren, die derzeit noch im Gesetz zur teilweisen Legalisierung von Cannabis verankert ist.

Der Deutsche Bauernverband fordert deutliche Vereinfachungen im Genehmigungs- und Kontrollprozess. „Nutzhanf ist außerordentlich vielfältig verwendbar, hat ackerbaulich viele Vorteile und würde auch einen Gewinn für die Biodiversität darstellen“, betonte Generalsekretär Bernhard Krüsken gegenüber der Deutschen Presse-Agentur. Er kritisierte, dass der Anbau derzeit noch mit zahlreichen Genehmigungen und Kontrollen verbunden sei, die viel Zeit in Anspruch nehmen. Diese Hürden schrecken viele Landwirte ab, was sich auch in den Anbauflächen widerspiegelt: Laut Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung sank die Anbaufläche im vergangenen Jahr auf 5.800 Hektar, ein Rückgang nach einer längeren Wachstumsperiode.